Übersicht Formate von Zeitungsartikeln

Übersicht zu den verschiedenen Formaten von Zeitungsartikeln 

Zu den grundlegenden Kriterien für einen Zeitungsartikel gehört, dass eine Trennung zwischen Information und Meinungsäußerung erfolgt.  

 

Je nach Format des Artikels gelten allerdings unterschiedliche Regeln für den Aufbau, wobei letztlich der Nachrichtenwert darüber entscheidet, welche Themen behandelt und welche Artikel veröffentlich werden. Der Nachrichtenwert gliedert sich einerseits in die Aktualität und andererseits in den Wissens-, Nutz- und Unterhaltungswert.  

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Insgesamt lassen sich die Formate von Zeitungsartikeln in drei große Gruppen einteilen. Hierzu gehören kürzere Formate, die rein der Information dienen, längere, informierende Formate sowie Artikelformate, die auch eine Meinungsäußerung beinhalten.

Kürzere informierende Artikelformate müssen zwingend objektiv sein und dürfen keine Wertungen oder anderweitigen Meinungsäußerungen enthalten. In den meisten Fällen werden sie nach dem Prinzip der umgekehrten Pyramide verfasst, was bedeutet, dass die wichtigsten Aussagen zuerst benannt werden und die Wichtigkeit der beschriebenen Fakten nach unten hin abnimmt.

Der Vorteil dieses Aufbaus liegt darin, dass die Artikel auf diese Weise recht einfach gekürzt werden können, indem die hinteren Abschnitte überarbeitet werden, allerdings können bestimmte Themenbereiche eine andere Reihenfolge erforderlich machen, so dass der Artikel dann beispielsweise mit einer kurzen Hintergrundgeschichte beginnt.

 

Zu den typischen informierenden Artikelformaten gehören:

        die Kurzmeldung.

Dieses Artikelformat beschränkt sich auf die Darstellung der wesentlichen Punkte eines Themas, das von allgemeinem Interesse ist. Meist wird hierbei ein bereits eingetroffenes Ereignis behandelt, möglich sind aber auch Ankündigungen.

        die Nachricht.

Ein Artikel im Format einer Nachricht gibt wichtige Ereignisse in kompakter Form wieder und beantwortet dabei die sogenannten W-Fragen.

        der Bericht.

Vom Aufbau her ähneln sich eine Nachricht und ein Bericht, allerdings ist ein Bericht etwas länger und ausführlicher. Neben weiteren Einzelheiten kann ein Bericht Hintergrundinformationen, Urteile, Stellungnahmen oder Einschätzungen von Beteiligten enthalten.

Die längeren Artikelformate, die ebenfalls in erster Linie informieren, folgen in aller Regel nicht dem Pyramidenmodell, sondern kennzeichnen sich durch einen roten Faden und einen Spannungsboden. Zudem kann der Journalist durch eigene Beobachtungen oder Einschätzungen in Erscheinung treten, weshalb bei diesen Formaten teils auch von interpretierenden, unterhaltenden oder erzählenden Darstellungsformen gesprochen wird. In die Gruppe dieser Artikelformate gehören

        die Reportage.

Voraussetzung für eine Reportage ist im Regelfall, dass der Reporter selbst vor Ort ist und das Ereignis miterlebt hat. Eine Reportage kennzeichnet sich dadurch, dass das wiedergegeben wird, was der Reporter sieht, wobei auch die Informationen eingebettet werden, die zu diesem Thema bekannt sind.

        das Feature.

Dieses Artikelformat orientiert sich weniger an der Aktualität, als vielmehr an Themen, die mithilfe eines Einzelfalls verdeutlich werden.

        das Portrait.

Dieses Artikelformat behandelt konkret und speziell eine bestimmte Person, eine Gruppe, ein Unternehmen oder eine Institution. Meist ist das Portrait eine Mischung aus Interview, Feature und Reportage.

        das Interview.

Hierbei handelt es sich um ein Artikelformat, das ein Gespräch wiedergibt. Im Zusammenhang mit Interviews werden drei Arten unterschieden, nämlich das sach-, das personen- und das meinungszentrierte Interview. In einem sachzentrierten Interview geht es um Sachverhalte, die von einem Experten erläutert werden, in einem personenzentrierten Interview geht es um eine bestimmte Person und bei einem meinungszentrierten Interview richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Meinungsäußerung zu einem bestimmten Thema.

Vielfach wird ein Interview vor der Veröffentlichung von dem Gesprächspartner gegengelesen, um ihm so die Möglichkeit zu geben, die Richtigkeit seiner Aussagen zu überprüfen, deutliche Abänderungen im Nachhinein sind aber eher die Ausnahme.

Daneben gibt es Formate von Zeitungsartikeln, in denen der Journalist seine Meinung zum Ausdruck bringen darf. Hierzu gehören beispielweise Leitartikel, die sich mit Entwicklungen und Tendenzen befassen und die mehrheitliche Meinung der Redaktion wiedergeben, Kommentare, Kritiken, Glossen, Kolummnen oder Essays.

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Thema: Formate von Zeitungsartikeln

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