Schlagzeilen und ihre suggestive Meinungsbildung

Schlagzeilen und ihre suggestive Meinungsbildung 

Auch wenn der Inhalt eines Artikels natürlich sehr wichtig ist, so ist die Schlagzeile doch letztlich das Kernelement und Herzstück, denn sie entscheidet darüber, ob ein Artikel überhaupt gelesen wird oder ob nicht. Nun gibt es einige praktisch-technische Tipps, die für Schlagzeilen gelten.

So sollte eine Schlagzeile beispielsweise aus höchstens 17 Worten bestehen, nicht nur in Großbuchstaben gedruckt werden, nicht mit einem Punkt enden und keine komplizierten und unverständlichen Fremdworte enthalten.

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Sehr viel wichtiger ist jedoch die Aussage, die hinter der Schlagzeile steht, denn eine Schlagzeile steht immer in direktem Zusammenhang mit einer suggestiven Meinungsbildung. Das bedeutet, eine Schlagzeile weckt unterschiedliche Gefühle, spricht das Interesse des Leser auf unterschiedliche Weise an und führt damit dazu, dass sich der Leser eine Meinung bildet, noch bevor er den gesamten Artikel gelesen hat.

Dabei bedient sich die Presse unterschiedlicher Strategien, um aussagekräftige Schlagzeilen zu kreieren.

Die meinungsbildende Wirkung der unterschiedlichen Schlagzeilenarten lässt sich dabei sehr gut am Beispiel einer Schlagzeile verdeutlichen, bei der es um die Arbeitsmarktpolitik und die Suche nach einem Job geht.

        Die Anleitungs-Schlagzeile.

Bei einer solchen Schlagzeile wird der Leser direkt angesprochen und ihm wird das Gefühl vermittelt, der Artikel liefere ihm eine Anleitung und konkrete Hilfestellungen.

Bei unserem Beispiel würde die Schlagzeile beispielsweise “So finden Sie garantiert einen Job – trotz schwieriger Arbeitsmarktsituation” oder “Wie Sie – trotz schwieriger Arbeitsmarktsituation – garantiert einen Job finden” lauten.

        Die Neid-Schlagzeile.

Neid und das Bedürfnis, besser zu sein als andere, gehören zu den Urinstinkten von Menschen. Neid-Schlagzeilen sprechen genau diese Instinkte an und wecken das Interesse, aber auch den Ehrgeiz des Lesers.

Hier würde die Schlagzeile “Erfahren Sie, warum Ihr Nachbar einen Job hat – und Sie nicht”, “Aus diesen Gründen kriegt Ihr Konkurrent den Job” oder “Wissen Sie, weshalb andere bei der Jobsuche erfolgreicher sind als Sie?“ heißen.

        Die Aufforderungs-Schlagzeile.

Diese Schlagzeilen fordern den Leser direkt dazu auf, aktiv zu werden. Zeitgleich suggerieren sie, dass sein Vorhaben durchaus von Erfolg gekrönt sein kann oder er eine große Chance verpasst, wenn er nicht unmittelbar aktiv wird.

In unserem Bespiel könnte über dem Text eine Schlagzeile wie “Starten Sie jetzt Ihre Jobsuche – eine solche Chance kommt nie wieder” stehen.

        Die Exklusiv-Schlagzeile.

Eine solche Schlagzeile suggeriert dem Leser, er würde zu einem kleinen, auserwählten Kreis von Personen gehören, die mit exklusiven Informationen versorgt werden.

Beispielsweise so: “Exklusiv für unsere Leser: die besten Tipps für eine erfolgreiche Jobsuche”.

        Die Zitat-Schlagzeile.

Zitate wirken generell seriöser und glaubwürdiger als bloße Behauptungen.

Daher wecken sie das Interesse und das Vertrauen des Lesers, beispielsweise durch eine Schlagzeile wie “Laut Bundesagentur für Arbeit gehen die Arbeitslosenzahlen zurück. Macht damit die Jobsuche wieder Sinn?”.

        Die Gemeinschafts-Schlagzeile.

Solche Schlagzeilen lösen den Effekt aus, dass sich der Leser in seiner Meinung verstanden und als Teil einer großen Gemeinschaft fühlt.

Hier könnte die Schlagzeile “Die Situation am Arbeitsmarkt frustriert uns alle” oder “Wann wird die Politik uns Arbeitswillige endlich unterstützen?” heißen.

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Ein Gedanke zu „Schlagzeilen und ihre suggestive Meinungsbildung“

  1. Vielen dank für die Information. Ich würde gerne etwas aus diesem Text in meiner Seminararbeit zitieren, doch dazu wäre es nötig zu erfahren, wer diesen Text verfasst hat.

    Danke schon mal im Voraus.
    Liebe Grüße Nanni

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