Was sind eigentlich Massenmedien? 2. Teil

Was sind eigentlich Massenmedien? 2. Teil

Ob Zeitung, Radio, Internet oder Fernsehen: Massenmedien sind ein stetiger Begleiter im Alltag. Doch wofür steht der Begriff eigentlich genau? Was kennzeichnet Massenmedien und was ist ihre Aufgabe? In einem zweiteiligen Beitrag beleuchten wir die Massenmedien einmal näher. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, wie Massenmedien definiert sind, was sie von Medien unterscheidet und welche Arten es gibt.

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Was sind eigentlich Massenmedien 2. Teil

Hier ist der 2. Teil!:

Wie sind Massenmedien entstanden und wie haben sie sich im Laufe der Zeit entwickelt?

Die Anfänge der Verbreitung von Informationen liegen in der Antike. Schon damals zogen Sänger durch die Orte und erzählten ihre Geschichten verpackt in Lieder. Informationen wurden seinerzeit in erster Linie auf Schriftrollen festgehalten.

Im Mittelalter schrieben Mönche Bücher ab. Auf diese Weise konnten sie die Inhalte auch an die vielen Menschen weitergeben, die keinen Zugang zu Wissen hatten. Eine große Veränderung gab es, als Johannes Gutenberg um das Jahr 1450 den Buchdruck erfand.

Die Druckverfahren machten es möglich, dass ab 1502 erstmals Zeitungen aufgelegt werden konnten. Kurze Zeit später begann dann auch das Verteilen von Flugblättern.

Im 17. Jahrhundert startete der Verkauf der ersten Wochenzeitungen. Allerdings waren sie noch streng zensiert. Zensur bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Informationen kontrolliert werden. So entscheidet zum Beispiel ein Staat darüber, welche Meldungen und Berichte veröffentlicht werden dürfen und welche nicht.

Als im 19. Jahrhundert weitere Druckverfahren wie beispielsweise die Rotationsmaschine erfunden wurden, wurde es möglich, immer mehr Menschen mit Informationen zu versorgen. Die Tageszeitungen hatten sehr hohe Auflagen. Damit waren die ersten Massenmedien geboren.

1861 wurde das Telefon erfunden und Ende des 19. Jahrhunderts das Radio eingeführt. Dadurch konnten Informationen zum ersten Mal schnell an die breite Masse gesendet werden.

Allerdings wurde diese neue Art der Informationsverarbeitung auch für Propaganda genutzt. Von Propaganda wird gesprochen, wenn gezielt bestimmte Inhalte oder Ideen vermittelt werden, die das Publikum beeinflussen oder manipulieren sollen.

Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde regelmäßig ein Fernsehprogramm ausgestrahlt. Damit wurde es endgültig unmöglich, zu verhindern, dass sich Inhalte verbreiten. Bis heute gilt das Fernsehen als das erfolgreichste Massenmedium überhaupt.

Eine weitere weitreichende Veränderung fand in den 1990er-Jahren statt. Mit dem Internet entstand ein neues Massenmedium, das sich noch immer stetig weiterentwickelt.

Nutzer können auf immer mehr Wege zurückgreifen, um sich die Informationen zu beschaffen, die sie brauchen. Digitales Internet oder Smartphones sind eindrucksvolle Belege dafür.

Heutzutage ist es ein Kinderspiel, Informationen zu verbreiten, zu empfangen und mitzugestalten. Dieser praktisch uneingeschränkte Zugang zu Wissen ist einerseits sehr positiv. Andererseits machen nicht nur relevante Inhalte die Runde, sondern auch die sogenannten Fake News.

Der englische Begriff Fake News steht für Falsch- oder Fehlinformationen, die absichtlich oder unbeabsichtigt verbreitet werden.

Die enorme Informationsflut, der wir über die verschiedenen Medien täglich ausgesetzt sind, macht es immer schwieriger, Falschmeldungen zu erkennen und von der Wahrheit zu unterscheiden.

Welche Aufgaben haben Massenmedien?

Informationen zu vermitteln, ist eine der Kernfunktionen von Massenmedien. Sie informieren und klären die Bevölkerung über Geschehnisse aller Art auf. Ohne die Massenmedien hätten viele Menschen keinen Zugang zu den entsprechenden Informationen.

Egal ob es um Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Weltereignisse oder Sport geht: Durch Massenmedien kann die Bevölkerung am Geschehen teilhaben und sich eine eigene Meinung bilden.

Vor diesem Hintergrund ist umso wichtiger, dass die Massenmedien die Inhalte so umfassend und verständlich wie möglich vermitteln.

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In Deutschland haben vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender die Aufgabe, objektiv und abwechslungsreich zu berichten. Dabei dürfen sie nicht von Werbeeinnahmen oder Sponsoren abhängig sein. Denn nur so ist sichergestellt, dass sie neutral agieren können.

Auch im Journalismus gilt der Anspruch, eine umfassende und sachliche Berichterstattung zu gewährleisten. Die Grundlage für die Bildung einer eigenen Meinung zu schaffen, ist eine weitere zentrale Aufgabe der Massenmedien.

Daneben haben Massenmedien in gewisser Hinsicht eine integrative Funktion. Denn sie bringen die Gesellschaft zusammen. Allgemeinbildung und Unterhaltung sind weitere Zwecke von Massenmedien.

Und nicht zuletzt sind die Massenmedien für Kritik und eine Kontrollfunktion zuständig. Ohne die Medien würde vermutlich nicht enthüllt werden, wenn es Unstimmigkeiten in der Wirtschaft oder der Gesellschaft gibt.

Auch Kritik an der politischen Arbeit der verschiedenen Parteien würde es ohne die Medien kaum geben. Vor allem mit Blick auf die Politik hat die Kontrollfunktion der Massenmedien insofern viel Gewicht.

Wahlkampf in den Massenmedien

Stehen Wahlen bevor, führt an den Massenmedien praktisch kein Weg vorbei. Politiker aller Parteien nutzen die Medien, um im Rahmen der Wahlkampagne über ihre Themen, Pläne und Ideen zu berichten.

Politische Sichtweisen und mögliche Lösungen aufzuzeigen, ist schließlich ein entscheidender Schlüssel, um Wählerstimmen zu bekommen. Auftritte im Fernsehen. Interviews in Zeitungen oder Beiträge in den sozialen Netzwerken spielen eine wichtige Rolle im Wahlkampf.

Sogenannte Wechselwähler, also Wähler, die sich keiner Partei zugehörig fühlen oder sich nicht unbedingt auf nur eine Partei festlegen wollen, machen fast die Hälfte aller Wähler aus.

Durch Massenmedien können Politiker sowohl Wechselwähler als auch die Menschen erreichen, die sich gar nicht für Politik interessieren. Denn Fernsehen zum Beispiel schauen die meisten Menschen, sodass sie zwangsläufig mit den Wahlkampagnen in Kontakt kommen.

Allerdings kämpfen Politiker nicht nur um die Stimmen von Wählern, sondern stehen in gewisser Hinsicht auch in Konkurrenz zu den Massenmedien.

Denn letztlich entscheiden die Journalisten und die Redaktionen darüber, über welche Themen sie berichten und worüber nicht. Diese Auswahl wiederum führt dazu, dass Massenmedien Wahlkämpfe durchaus beeinflussen können.

Welche Risiken bergen Massenmedien?

Eine Gefahr besteht darin, dass Massenmedien nicht umfassend über alle wichtigen Themen berichten, sondern vor allem solche Themen in den Vordergrund stellen, die sich gut verkaufen.

In der Folge kann ein verfälschtes Bild über die Wirklichkeit entstehen. Jeder, der Massenmedien konsumiert, sollte sich deshalb darüber bewusst sein, dass die Medien letztlich immer nur kleine Ausschnitte des Geschehens zeigen.

Ein anderer Aspekt ist, dass mit den Massenmedien auch Fake News zunehmen. Vor allem das Internet und die sozialen Netzwerke bieten eine große Bühne für Falschmeldungen, die sich oft nur schwer von echten Fakten unterscheiden lassen.

Hinzu kommt, dass es durch Massenmedien leichter wird, Leute zu manipulieren. Der Nutzer kann schließlich nicht wissen, nach welchen Kriterien die veröffentlichten Beiträge ausgewählt wurden. Eine weitere Folge davon kann sein, dass die Berichterstattung einseitig ist.

Diese Gefahr besteht vor allem dann, wenn die Medien aktuelle Geschehnisse nur aus bestimmten Blickwinkeln betrachten oder einzelnen Interessensgruppen besonders nahestehen.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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