10 Tipps für Fotos in Printmedien

10 Tipps für Fotos in Printmedien

Gute, ansprechende und aussagekräftige Fotos sind für Zeitungsartikel sehr wichtig. Denn sie ziehen die Blicke auf sich und vermitteln dem Leser buchstäblich ein erstes Bild davon, welche Inhalte ihn erwarten. Doch es sind nicht nur die Leser, die dem Bildmaterial Aufmerksamkeit schenken. Ein Redakteur hat täglich eine Vielzahl an Artikeln vor sich, die er durchschauen muss. Meist bleibt da gar nicht die Zeit, um wirklich alle Texte von Anfang bis Ende zu lesen.

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10 Tipps für Fotos in Printmedien

Ein Foto hingegen kann er innerhalb weniger Sekunden beurteilen. Deshalb schaut sich ein Redakteur oft zunächst nur das Bild an und schließt, wenn auch unbewusst, von dessen Qualität auf die inhaltliche Qualität des Artikels.

Damit liegt der Redakteur zwar nicht immer richtig, aber es ist nun einmal gängige Praxis.

Wenn das Foto nicht überzeugt, hat es also auch der Artikel schwerer, in die nähere Auswahl für eine Veröffentlichung zu kommen. Doch worauf achtet der Redakteur? Was macht ein gutes Bild aus?

Hier sind zehn Tipps für Fotos in Printmedien!:

  1. Neugier wecken

Ein Foto wird interessant und spannend, wenn es eine Geschichte erzählt. Dabei muss und sollte das Bild aber nicht gleich die ganze Story verraten. Vielmehr sollte es einen schönen Einstieg bilden und auf diese Weise auf die eigentliche Geschichte neugierig machen, die der Leser dann im Artikel erfährt.

  1. Auf eine Kernaussage beschränken

Der Journalist sollte nicht versuchen, ein Bild auszuwählen, das möglichst viele Aspekte in sich vereint. Denn zum einen wird es dadurch wesentlich schwieriger, überhaupt ein Foto zu finden.

Und zum anderen könnte so ein Foto den Betrachter vor Fragen stellen. Womöglich weiß dieser gar nicht, worauf er eigentlich achten soll.

Besser ist, wenn sich das Foto auf einen wesentlichen Aspekt konzentriert und diesen gekonnt in Szene setzt. Alle anderen Inhalte erfährt der Leser durch die Bildunterschrift und den Artikel.

  1. Ungewöhnliche Motive bieten

Auf dem Schreibtisch eines Redakteurs landen täglich nicht nur zahlreiche Textbeiträge, sondern genauso viele Fotos. Deshalb weiß er es zu schätzen, wenn er ein Bild sieht, das sich auf überraschende Art vom Einheitsbrei abhebt.

Dabei muss es sich aber nicht unbedingt um ein ganz spezielles, neuartiges Motiv handeln. Oft reicht es schon aus, wenn das Motiv in einer ungewöhnlichen Perspektive aufgenommen ist, so zum Beispiel von unten nach oben oder aus einer sehr kurzen Distanz.

Auch ein origineller Bildausschnitt kann eine ansonsten eher gewöhnliche Szenerie zu einem echten Blickfang machen.

  1. Auf Authentizität setzen

Ein Foto für die Printmedien sollte zwar inhaltlichen und ästhetischen Anforderungen gerecht werden. Trotzdem ist Authentizität am Ende wichtiger als Ästhetik. Entscheidend ist, dass das Bild den richtigen Moment festhält. Aus diesem Grund muss ein Foto nicht zwangsläufig handwerklich perfekt sein.

Kleine technische Mängel wie eine minimale Unschärfe oder eine leichte Überbelichtung gehen in Ordnung, wenn das Foto die Szene im passenden Moment authentisch einfängt.

  1. Quer- und Hochformat nutzen

Mittlerweile überwiegen Fotos im Querformat. Das hängt mit der wachsenden Bedeutung von Online-Medien zusammen, die hauptsächlich mit querformatigen Bildern arbeiten.

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In einer Zeitung stellt das Layout aber andere Anforderungen. Deshalb werden hier auch Fotos im Hochformat eingesetzt, wenn sie besser in die Seite eingefügt werden können.

Der Journalist sollte dem Redakteur daher von vorneherein Fotos im Quer- und im Hochformat bereitstellen. Das erhöht die Flexibilität beim Layout und steigert die Chancen auf einen Abdruck.

  1. Stimmige Fotos wählen

Ein Foto muss zum Inhalt des Artikels passen. Berichtet der Artikel zum Beispiel über eine bestimmte Region, sollte diese auf dem Foto eindeutig zu erkennen sein. Zeigt das Foto hingegen irgendeine Landschaft, die überall sein könnte, wirkt es beliebig.

Noch problematischer ist, wenn das Foto dem Titel und den Textinhalten widerspricht. Geht es in dem Artikel beispielsweise um die Standortschließung einer Fabrik, während das Foto volle Produktionsbänder mit fröhlichen Arbeitern zeigt, passt das einfach nicht zusammen. Diese sogenannte Text-Bild-Schere irritiert den Leser.

  1. Ein Bild nur einmal anbieten

Ein Redakteur möchte kein Foto zweimal verwenden. Es ist überaus peinlich, wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass das Foto, das in einer Zeitungsausgabe abgedruckt wurde, vor ein paar Wochen schon in einem anderen Zusammenhang erschienen war.

Befürchtet der Redakteur, dass er das gleiche oder ein sehr ähnliches Bild schon einmal genutzt hat, wird er das Foto ablehnen. Deshalb sollte der Journalist darauf achten, dass seine Fotos genauso einzigartig sind wie seine Texte.

  1. Stockfotos mit Bedacht auswählen

Mitunter bleibt dem Journalisten gar nichts anderes übrig, als auf Fotos aus Bilddatenbanken zurückzugreifen. Dagegen ist zwar grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber der Journalist sollte dann sehr genau hinschauen und ein authentisches Foto auswählen. Das Bild sollte alltägliche Situationen und normale Menschen in natürlichen Posen zeigen.

Vor allem Stockfotos aus US-amerikanischen Datenbanken sind mit Vorsicht zu genießen. Denn sie sind gerne so politisch korrekt, dass sie von der hiesigen Lebensrealität meilenweit entfernt sind.

Vermutlich jeder hat schon Fotos gesehen, auf den Büromitarbeiter aller Hautfarben rein zufällig zusammenstehen und freundlich in die Kamera lächeln. Doch so ein Foto wirkt weder in den Augen des Redakteurs noch für den Leser glaubwürdig.

  1. Mehrere Bilder zusammenstellen

Eine Geschichte hat meist verschiedene Aspekte. Insofern kann es nicht schaden, wenn der Journalist dem Redakteur mehrere Bilder zur Auswahl anbietet, die an unterschiedlichen Punkten ansetzen. Dadurch kann der Redakteur das Foto nehmen, das aus seiner Sicht die wichtigste Aussage macht.

Andererseits sollte der Journalist die Fotos auch nicht beliebig zusammenwürfeln. Denn eine wilde Mischung, bei der schon irgendetwas dabei sein wird, überzeugt den Redakteur ebenso wenig. Statt auf Quantität sollte der Journalist deshalb auf Qualität setzen.

  1. Keine Werbefotos

In einer Tageszeitung hat ein klassisches Werbefoto, das ein bestimmtes Produkt in den Mittelpunkt stellt, als Begleitung für einen Artikel nichts zu suchen. Ein redaktionelles Printbild muss genauso sachlich sein wie der Text.

Der Journalist sollte also darauf achten, dass sein Foto keine Werbung für ein Produkt oder eine Marke macht. Denn Werbefotos gehören in den Bereich der Werbeanzeigen und nicht in den redaktionellen Teil.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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