Tipps bei einer Schreibblockade
Ob der gestandene Journalist, der versierte Redakteur, der kompetente Texter, der erfahrene Autor, der Gelegenheitsschreiber oder der Hobby-Schriftsteller: Sie alle kennen das Phänomen der Schreibblockade.
Die richtigen Worte wollen einfach nicht in den Sinn kommen, die Formulierungen klingen holprig und die weiße Fläche des Schreibblocks oder Monitors bleibt leer. Da mag es nur ein schwacher Trost sein, dass die Schreibblockade tatsächlich bei jedem, der sich mit dem Schreiben beschäftigt, von Zeit zu Zeit auftaucht.
Aber statt sich zu grämen, ist es sinnvoller, eine Strategie zu erarbeiten, wie die Schreibblockade überwunden werden kann. Ein allgemeingültiges Patentrezept gibt es hierbei zwar nicht, denn jeder muss für sich selbst herausfinden, wie er wieder in den Schreibfluss kommt.
Allerdings gibt es ein paar Tricks, die helfen können. Hier sind 5 Tipps bei einer Schreibblockade!
Inhalt
Tipp 1: sich aufwärmen
Ähnlich wie sich ein Sportler aufwärmen oder ein Musiker einspielen muss, können auch beim Schreiben Aufwärmübungen helfen. Dazu kann der Verfasser beispielsweise alle Stichwörter notieren, die ihm spontan zu seinem Textthema einfallen.
Die Reihenfolge spielt dabei keine Rolle und ist es auch egal, ob die Stichwörter sinnvoll sind oder ob nicht. Es geht einfach nur darum, den Gedankenfluss in Gang zu bringen. Später kann der Verfasser seine Stichwörter immer noch aussortieren und gliedern. Dieses spontane Schreiben hilft aber nicht nur dabei, Ideen zu sammeln.
Ein positiver Nebeneffekt ist, dass der Verfasser so kein leeres Blatt mehr vor sich hat. Damit schwindet dann auch die Scheu vor der weißen Fläche, wenn der Verfasser zum Schreiben des eigentlichen Textes übergeht.
Tipp 2: nur schreiben
Viele Verfasser unterbrechen ihren Schreibfluss selbst. Statt nämlich ihren Text niederzuschreiben, gehen sie immer wieder zurück, überarbeiten das bereits Geschriebene, korrigieren Fehler, fügen etwas ein oder formulieren um. Dadurch kommt der Schreibfluss aber ins Stocken und schlimmstenfalls geht der Faden verloren.
Der Verfasser sollte deshalb lernen, klar zwischen dem Schreiben und dem Redigieren zu trennen. Wenn er schreibt, sollte er wirklich nur schreiben. Erst wenn der Text aufgeschrieben ist, sollte der Verfasser damit beginnen, Abschnitt für Abschnitt durchzugehen und bei Bedarf zu korrigieren.
Tipp 3: mittendrin anfangen
Manchmal entsteht eine Schreibblockade dadurch, dass sich der Verfasser krampfhaft darum bemüht, einen gelungenen Einstieg in seinen Text zu formulieren. In diesem Fall kann es sehr hilfreich sein, einfach irgendwo, mitten im Text zu beginnen.
Nirgends steht geschrieben, dass die Einleitung als erstes fertig sein muss. Genauso spricht nichts dagegen, einen Abschnitt im Mittelteil, dann den Schlussteil, dann wieder einen Abschnitt im Mittelteil und zwischendurch die Einleitung zu schreiben. Entscheidend ist letztlich, dass der Verfasser das aufschreibt und ausformuliert, was ihm durch den Kopf geht. Die einzelnen Abschnitte kann er später immer noch in die richtige Reihenfolge bringen und zum Gesamttext miteinander verbinden.
Übrigens gibt es auch keine Regel, die besagt, dass ein Text unbedingt auf einmal fertig gestellt werden muss. Kommt der Verfasser mit einem Thema partout nicht weiter, bringt es meist nichts, sich zu verbeißen. Stattdessen kann er zunächst an einem anderen Text arbeiten. Widmet sich der Verfasser später wieder dem ersten Text, klappt es oft besser.
Tipp 4: Termine setzen
Es gibt Verfasser, die einen gewissen Druck brauchen. Andere Verfasser müssen sich selbst zur Disziplin zwingen, damit sie ihre Arbeiten zu Ende bringen. In diesen Fällen kann es hilfreich sein, wenn sich der Verfasser selbst Termine setzt. Dadurch legt er für sich fest, bis wann er welche Texte abgeschlossen haben möchte.
Wichtig ist aber, die Zeitspannen realistisch zu planen. Ist die Zeit zu knapp bemessen, wird der Druck zu groß und der Verfasser rutscht noch tiefer in eine Schreibblockade oder beginnt, schluderig zu arbeiten. Einen Zeitplan aufzustellen, bringt zudem den Vorteil mit sich, dass sich der Verfasser so einen Überblick verschafft, welche Texte überhaupt anstehen.
Dadurch wiederum wird es möglich, die Texte systematisch und strukturiert abzuarbeiten. Gleichzeitig ist die Gefahr, dass ein Text vergessen wird und dann auf den letzten Drücker fertig gestellt werden muss, minimiert.
Tipp 5: eine Pause einlegen
Wenn gar nichts mehr geht, kann eine Pause ein effektives Mittel sein. Ein Spaziergang an der frischen Luft, ein Blick in die Zeitung, das Spülen des Geschirrs, das Durchsaugen des Büros oder ein kurzer Ausflug ins Internet etwa können dabei helfen, abzuschalten und den Kopf freizubekommen.
Danach ist es oft einfacher, seine Aufmerksamkeit zu bündeln und sich auf das Schreiben des Textes zu konzentrieren. Allerdings dürfen die Pausen nicht ausarten. Der Verfasser sollte sich deshalb ein Limit setzen, wie lang seine Pause sein darf. Andernfalls besteht die Gefahr, dass er sich verzettelt und dadurch in Zeitdruck gerät. Zeitdruck wiederum kann den Schreibfluss empfindlich stören.
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