Nützliches Fachwissen rund um Zeitungsartikel, 2. Teil

Nützliches Fachwissen rund um Zeitungsartikel, 2. Teil

Die Texte in einer Zeitung oder Zeitschrift nennen sich Zeitungsartikel. Dabei gibt es die Textbeiträge aber in verschiedenen Varianten. Außerdem kennzeichnen sie sich durch bestimmte Merkmale, die sie gleichzeitig von anderen Textgattungen unterscheiden. In einem zweiteiligen Beitrag vermitteln wir nützliches Fachwissen zum Thema.

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Nützliches Fachwissen rund um Zeitungsartikel, 2. Teil

Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, wo Zeitungsartikel erscheinen und welche formalen Merkmale sie haben. Daneben haben wir die unterschiedlichen Arten von informierenden und Stellung nehmenden Zeitungsartikeln genannt.

Hier ist der 2. Teil!:

Wie sind Zeitungsartikel aufgebaut?

Zeitungsartikel sind grundsätzlich genauso aufgebaut wie die meisten anderen Texte. Nach dem Titel folgen die Einleitung, der Hauptteil und der Schlussteil. Im Unterschied zu zum Beispiel Kurzgeschichten bauen Zeitungsartikel aber keinen Spannungsbogen auf, der allmählich zum Höhepunkt führt.

Stattdessen nennen Zeitungsartikel die wichtigsten Informationen gleich zu Beginn, während weniger wichtige Angaben weiter hinten folgen.

Dadurch ist gewährleistet, dass ein Zeitungsartikel bei Bedarf von hinten her gekürzt werden kann, ohne dass dadurch entscheidende Informationen fehlen.

Der Titel

Der Titel bringt auf den Punkt, worum es in einem Zeitungsartikel geht. Er soll einerseits das Interesse der Leser wecken und sie zum Lesen animieren. Andererseits hat er die Aufgabe, Informationen zu transportieren.

Um zu verhindern, dass ein Titel zu lang wird, fallen Artikel und Verben oft weg. In Schlagzeilen, die besonders viel Aufmerksamkeit erregen sollen, kommen dafür gerne gewisse Adjektive wie „erstaunlich“, „großartig“ oder „schockierend“ zum Einsatz.

Auf den Titel folgt die sogenannte Byline. Sie nennt das Datum und den Namen des Journalisten oder der Presseagentur. Statt den Namen auszuschreiben, kann aber auch nur ein Kürzel angegeben werden.

Die Einleitung

Die Einleitung eines Zeitungsartikels wird auch Aufmacher oder Teaser genannt. Sie fasst die wesentlichen Informationen und Fakten kurz und knapp zusammen.

Meist beantwortet die Einleitung folgende Fragen:

  • Wer ist an der Handlung beteiligt?

  • Was ist passiert?

  • Wo und wann ist es geschehen?

Die Einleitung umfasst üblicherweise nur zwei, drei Sätze. Ihre Aufgabe ist, die Kernaussage auf den Punkt zu bringen. Gleichzeitig soll sie den Leser zum Weiterlesen anregen.

Der Hauptteil

Der Hauptteil führt das aus, was die Einleitung bereits grob angedeutet hat. Er beschreibt das eigentliche Geschehen, seine Entwicklung und die Hintergründe.

Dazu beantwortet der Hauptteil im Wesentlichen folgende Fragen:

  • Was genau ist passiert?

  • Wie, wann und wo ist es geschehen?

  • Wer war beteiligt?

  • Warum kam es zu dem Ereignis?

  • Wie entwickelte sich das Geschehen?

Im Hauptteil erfährt der Leser alle Informationen, Daten und Fakten, die er braucht, um das Geschehen nachvollziehen und sich seine eigene Meinung zur Sachlage bilden zu können. Dabei ordnet der Hauptteil die Angaben in absteigender Wichtigkeit an.

Sollte der Zeitungsartikel zum Beispiel aus Platzgründen nicht in voller Länge abgedruckt werden können, muss er trotz der Kürzung ein vollständiges Bild wiedergeben und seine Kernaussage beibehalten.

Der Schluss

Der letzte Teil des Zeitungsartikels kann die wichtigsten Punkte noch einmal kurz zusammenfassen. Je nach journalistischem Format kann er ein Fazit ziehen, eine Pointe formulieren oder einen Ausblick geben.

In diesem Fall beantwortet der Schluss die Frage, welche Folgen das Geschehen haben wird.

Worauf es kommt es beim Schreiben von Zeitungsartikeln an?

Wer selbst einen Zeitungsartikel schreiben möchte oder soll, sollte auf einige Dinge achten. Dazu gehören zum einen die formalen Kriterien, die wir schon im 1. Teil beschrieben haben.

Zum anderen sind folgende Punkte wichtig:

Seriöse Quellen verwenden

Ein Zeitungsartikel hat die Aufgabe, den Leser zu informieren. Es geht weniger darum, ihn mit netten Geschichten zu unterhalten. Stattdessen soll der Beitrag das aktuelle Geschehen vermitteln, damit der Leser auf dem Laufenden ist.

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Das setzt voraus, dass die vermittelten Informationen aktuell sind, stimmen und aus seriösen, vertrauenswürdigen Quellen kommen. Der Leser verlässt sich darauf, dass das, was in der Zeitung gemeldet wird, der Wahrheit entspricht.

Wichtig ist deshalb, folgende Punkte zu beachten und abzuklären:

  • Wie aktuell sind die bereitgestellten Daten und Fakten?

  • Woher kommen die Informationen?

  • Ist die Quelle bekannt, erfahren und kompetent?

  • Was bezwecken die Informationen? Handelt es sich um neutrale Angaben oder sollen sie für etwas werben?

Bei relevanten Themen ist es außerdem ratsam, mehrere Quellen zu bemühen. Auf diese Weise lässt sich der Wahrheitsgehalt überprüfen.

Denn wenn verschiedene, voneinander unabhängige Quellen die gleichen Inhalte bereitstellen, werden die Angaben in aller Regel stimmen. Berichten die Quellen hingegen widersprüchlich, ist eine weitere Recherche notwendig.

Einen neutralen Sprachstil wählen

Zeitungsartikel sind Sachtexte, die Ereignisse objektiv und nüchtern schildern. Sie sollen den Leser in seiner Meinung weniger beeinflussen, sondern ihm vielmehr ermöglichen, sich seine eigene Meinung zu bilden.

In informierenden Zeitungsartikeln äußert der Journalist keine bloßen Vermutungen und lässt seine persönliche Meinung außen vor. Er hält sich rein an die verfügbaren Daten und Fakten.

In Stellung nehmenden Formaten bringt der Journalist zwar seine Haltung zum Ausdruck. Doch auch hier muss er sachlich bleiben und seine Argumente nachvollziehbar erläutern.

Wichtig ist in einem Zeitungsartikel deshalb eine klare und verständliche Sprache. Kurze Sätze sind einfacher zu lesen und zu verstehen als lange Schachtelsätze mit zahlreichen Einschüben.

Fremdwörter sollte der Journalist nur verwenden, wenn sie geläufig sind. Fachbegriffe, die für den Beitrag relevant sind, sollte er kurz erklären.

Was die Zeitform angeht, so wird ein Zeitungsartikel meistens im Präteritum verfasst. Ereignisse, die dem eigentlichen Geschehen vorausgehen, stehen im Plusquamperfekt. Formuliert der Journalist einen Ausblick auf die Folgen des Geschehens, kann er das Präsens oder das Futur verwenden.

Die W-Fragen beantworten

Antworten auf die W-Fragen liefern die entscheidenden Informationen und Angaben zu einem Sachverhalt. Deshalb bieten sie ein bewährtes Grundgerüst für einen Zeitungsartikel.

Zu den wichtigsten W-Fragen gehören:

  • Wer hat etwas getan?

  • Wo ist etwas passiert?

  • Wann ereignete es sich?

  • Was genau ist geschehen?

  • Wie lief es ab?

  • Warum ist etwas passiert?

  • Welche Folgen hat das Geschehen?

Ratsam ist, diese Reihenfolge einzuhalten. Denn dadurch bauen die Angaben logisch aufeinander auf und es entsteht ein zusammenhängendes, nachvollziehbares und vollständiges Bild der Sachlage.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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