Tipplisten: Aufbau und Vorteile dieses Artikelformats, 2. Teil

Tipplisten: Aufbau und Vorteile dieses Artikelformats, 2. Teil

Der Ansatz, nicht nur reine Informationen zu vermitteln, sondern Beiträge mit einem Nutz- und Mehrwert bereitzustellen, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Das gilt für alle Medien. Aus diesen Grund ergänzen auch in Tageszeitungen immer öfter moderne Darstellungsformen die klassischen journalistischen Formate. Ein Beispiel dafür ist die Tippliste. Wie der Name schon andeutet, listet eine Tippliste Tipps, Ratschläge oder verschiedene Punkte zu einem bestimmten Thema auf.

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Tipplisten Aufbau und Vorteile dieses Artikelformats, 2. Teil

Eine andere Bezeichnung für dieses Textformat lautet Listicle. Zusammengesetzt aus den englischen Vokabeln list für Liste und article für Artikel, beschreibt der Name den Charakter als Zwischenform und Mischung aus einer Auflistung und einem klassischen Artikel.

In einem zweiteiligen Beitrag stellen wir das Artikelformat genauer vor. Dabei haben wir im 1. Teil erklärt, wie eine Tippliste aufgebaut ist und worauf es beim Schreiben zu achten gilt.

Jetzt, im 2. Teil, nennen wir die wichtigsten Vorteile von Tipplisten gegenüber anderen journalistischen Darstellungsformen:

  1. Tipplisten wecken Interesse

Bereits ein Titel im Stil von „Die 5 besten Tipps für …“ vermittelt dem Leser, dass er klare Aussagen und konkrete Hilfestellung erwarten kann. Er muss sich nicht auf eine nüchterne Analyse oder langatmige Ausführungen einstellen.

Stattdessen folgen Empfehlungen, die nachvollziehbar sind, auf den Punkt kommen und die der Leser für sich nutzen kann. Das Interesse, den Artikel zu lesen, ist damit geweckt.

  1. Tipplisten machen es dem Leser und dem Journalisten leicht

Die Einteilung in einzelne Punkte, die jeweils in separaten Absätzen und mit eigenen Zwischenüberschriften präsentiert werden, bringt von Haus aus eine klare und übersichtliche Struktur mit sich.

Der Leser kann sich kinderleicht orientieren und anhand der Zwischentitel mühelos Informationen wiederfinden. Vor allem komplexere oder eher trockene Themen lassen sich mit einer Tippliste außerdem oft verständlicher aufbereiten.

Auch dem Journalisten kommt die klare Struktur zugute. Oft fällt es leichter, eine Tippliste zu erstellen als einen langen Fließtext. Denn der Journalist kann sich auf die einzelnen Abschnitte konzentrieren und muss sich nicht überlegen, wie er geschickt und aussagekräftig von einem Aspekt zum nächsten überleitet.

  1. Tipplisten sind automatisch leserorientiert

Bei einer Tippliste kann der Journalist praktisch gar nicht anders, als leserorientiert zu schreiben. Denn der Titel, die Zwischenüberschriften und die einzelnen Punkte greifen in aller Regel die Fragen auf, die sich der Leser zum jeweiligen Thema stellt.

Die Struktur des Beitrags ist damit von Anfang an so angelegt, dass der Text relevante Antworten liefert. Der Journalist schreibt dadurch fast schon automatisch aus Sicht des Lesers.

  1. Tipplisten können Botschaften transportieren

Natürlich möchte der Journalist den Leser nicht nur unterhalten, sondern eine bestimmte Botschaft vermitteln. Eine Tippliste bietet sehr gute Möglichkeiten dafür. So kann der Journalist zum Beispiel einen Ratschlag nutzen, um dort den Aspekt des Themas zu unterstreichen, der ihm besonders am Herzen liegt.

Genauso kann er am Ende ein Fazit ziehen und die Kernaussage darin noch einmal auf den Punkt bringen. Anders als bei einem klassischen Artikelformat muss der Journalist die wesentliche Botschaft nicht geschickt verpacken, sondern kann sie ganz unverblümt und direkt kommunizieren.

Durch die verschiedenen Einzelpunkte ergibt sich auch die Möglichkeit, einen Aspekt etwas werblicher zu gestalten. Entsteht der Beitrag im Rahmen von Content-Marketing, kann so ein Produkt oder eine Dienstleistung eingeflochten werden, die eine Problemlösung bietet. In diesem Sinne eignen sich Tipplisten auch als Advertorials.

  1. Redakteure schätzen Tipplisten

In Zeitungen war es lange Zeit üblich, Themen sehr sachlich und nüchtern zu behandeln. Das galt letztlich unabhängig davon, ob es sich um ein aktuelles Geschehen oder ein Verbraucherthema wie zum Beispiel die Steuererklärung handelte. Viele der Artikel enthielten sehr gut recherchierte Informationen und wirklich interessante, wissenswerte und nützliche Inhalte.

Nur hielt sich die Begeisterung der Leser, sich durch einen langatmigen Artikel zu einem trockenen Thema zu arbeiten, oft ziemlich in Grenzen. Bloß weil ein Artikel hochwertig ist, hat er eben nicht automatisch auch einen Nutzwert.

Schon seit einiger Zeit findet ein Umdenken statt. Um sich gegen modernere Medien behaupten zu können, weht in den Redaktionen ein frischer Wind. Service- und Verbraucherthemen finden mehr Beachtung und der Mehrwert für den Leser rückt in den Vordergrund.

Tipplisten sind da ein attraktives Format, um auch trockene Themen informativ zu präsentieren. Außerdem lockert eine Tippliste das Gesamtbild schön auf und bringt Abwechslung ins Layout. Redakteure sehen Tipplisten deshalb gerne.

  1. Tipplisten eignen sich als Brücke zwischen Print- und Online-Medien

In vielen Fällen wird der Journalist mehr als drei oder fünf gute Ratschläge parat haben. Vielleicht erfordert auch das Thema sieben oder zehn Unterpunkte. Allerdings gibt es in einer Tageszeitung oft enge Grenzen für die Länge eines Artikels.

Gerade der eingeschränkte Platz eröffnet aber eine spannende Möglichkeit, um verschiedene Medien miteinander zu verknüpfen. Dazu kann es der Journalist bei einer abgespeckten Version für die Tageszeitung belassen, die zwar in sich rund ist, sich aber auf das wirklich Wesentliche konzentriert.

Gleichzeitig kann der Journalist dem Leser eine Internetadresse mitteilen, wo dieser weitere Tipps oder vertiefende Informationen findet.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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