Die Kolumne – Infos und Tipps, Teil 1

Die Kolumne – Infos und Tipps, Teil 1

Die Kolumne ist eine vergleichsweise kurze Textform in der Presse. Sie ist in Printmedien ebenso vertreten, wie in Onlinemedien. Sie erscheint regelmäßig und gibt die persönliche Meinung des Verfassers wieder. Eine gute Kolumne kennzeichnet sich durch prägnante Formulierungen, die die Ansichten nachvollziehbar begründen und das Potenzial haben, die Leser zu überzeugen. Doch wie kann das gelingen?

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Die Kolumne - Infos und Tipps, Teil 1

In einem zweiteiligen Beitrag vermitteln wir Infos und Tipps rund um die Kolumne!:

Was genau ist eine Kolumne?

In Zeitungen und Zeitschriften bezeichnet die Kolumne einen journalistischen Meinungsartikel. Sie hat ihre feste Position im jeweiligen Printmedium und erscheint immer unter dem gleichen Titel, unabhängig davon, welches Thema die einzelne Kolumne behandelt.

Der Text drückt die persönliche Meinung des Verfassers aus. Deshalb kann eine Kolumne durchaus polarisieren. Weil es in der Kolumne um individuelle Ansichten geht, muss sie nicht die Haltung vertreten, die sonst in der Zeitung vorherrscht.

Verfasst werden Kolumnen manchmal von Redakteuren. Oft steuern aber auch renommierte Gastautoren die Beiträge bei. Wer regelmäßig Kolumnen veröffentlicht, wird Kolumnist genannt.

Die Bezeichnung Kolumne geht auf das lateinische „columna“ für Stütze oder Säule zurück. Bezogen ist das auf eine Textspalte in der Zeitung. Denn die klassische Kolumne geht nicht über eine Spalte hinaus.

Heutzutage kann eine Kolumne aber auch länger sein und zum Beispiel die letzte Seite einer Zeitschrift füllen. Auch in Onlinemedien taucht sie auf. Hier kann sie ein Textbeitrag sein, aber ebenso als Video erscheinen.

Der Unterschied zu Blog, Kommentar und Glosse

Es gibt verschiedene Arten von Meinungsbeiträgen. Doch nicht jeder davon ist gleich eine Kolumne. Ein Blog beispielsweise kann ein sehr persönlicher Text sein, die Ansichten des Verfassers beschreiben und regelmäßig erscheinen.

Trotzdem wird nicht von einer Kolumne gesprochen. Denn diese Bezeichnung ist nach wie vor einem journalistischen Format vorbehalten, das in Print- oder Online-Angeboten von Verlagen veröffentlicht wird.

Der Unterschied zum journalistischen Kommentar besteht darin, dass der Kommentar Bezug auf ein aktuelles Ereignis, eine momentane Entwicklung oder eine wichtige Nachricht nimmt.

Die Kolumne hingegen muss nicht mit Meldungen oder Geschehnissen zusammenhängen. Ein weiterer Unterschied ist, dass ein Kommentar unregelmäßig erscheinen kann, während die Kolumne eine gewisse Regelmäßigkeit aufweist.

Mit der Glosse ist die Kolumne ebenfalls verwandt. Allerdings ist das Merkmal einer Glosse, dass sie in einem ironischen oder sarkastischen Stil verfasst ist. Auf eine Kolumne muss das nicht zutreffen.

Wie ist eine Kolumne aufgebaut?

In Printmedien steht eine Kolumne immer an der gleichen Stelle. Außerdem hat sie einen festen Titel. Der Titel ist neutral formuliert, damit er zu den verschiedensten Themen passt, die die Kolumne behandeln kann. Gleichzeitig macht der Titel klar, dass es sich nicht um eine aktuelle Meldung, sondern um einen Meinungsbeitrag handelt.

„Blickwinkel“, „Hinterfragt“, „Auf ein Wort“, „Gute Frage“ oder „Schon gehört“ sind Beispiele, wie die Überschrift einer Kolumne lauten kann. Solche Titel haben einerseits einen klaren Wiedererkennungswert und passen andererseits zu jedem Inhalt.

Außerdem machen sie neugierig darauf, welches Thema der Kolumnist in dieser Ausgabe aufgreift. Ist die Kolumne in einem bestimmten Themengebiet angesiedelt, kann ihre Überschrift auch etwas konkreter werden. Doch selbst dann bleibt die Überschrift stets gleich.

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Wie oft eine Kolumne erscheint, ist verschieden. In einigen Medien erscheint täglich eine Kolumne, in anderen Medien wöchentlich oder einmal pro Monat. Möglich ist auch, dass es verschiedene Kolumnen gibt, die sich regelmäßig abwechseln. Dabei wird die Kolumne meist von einem festen Autor geschrieben.

Das kann ein Redakteur der Zeitung oder Zeitschrift sein, genauso aber auch ein prominenter Gastautor. Weil die Kolumne ihren festen Autor hat, entsteht ein charakteristischer Schreibstil, den die Leser schnell wiedererkennen.

Ungeachtet der Namensherkunft muss sich eine Kolumne nicht unbedingt auf eine Spalte beschränken. Trotzdem ist der Beitrag insgesamt recht kurz, im Durchschnitt sind es 400 bis 500 Wörter.

Durch die kurze, kompakte Form kommt die Kolumne meist ohne Zwischenüberschriften aus. Stattdessen wird sie als fortlaufender Text geschrieben, der höchstens durch Absätze etwas gegliedert sein kann.

Den Anfang macht eine Einleitung, die das Thema der Kolumne benennt und eine Behauptung aufstellt. Hier dürfen ruhig auch originelle Aussagen, provokante Thesen oder Beobachtungen aus dem Alltag stehen.

Im Hauptteil schildert der Autor seine Meinung, führt sie aus und begründet sie. Meist endet die Kolumne dann mit einem Fazit oder einer Pointe.

Welche Inhalte hat eine Kolumne?

Grundsätzlich kann die Kolumne jeden beliebigen Inhalt behandeln. Sie orientiert sich zwar oft an aktuellen Nachrichten oder Themen, die gerade diskutiert werden. Aber eine Bedingung ist das nicht.

Während manche Kolumnen thematisch völlig frei sind, haben andere Kolumnen ein übergeordnetes Thema. Sie befassen sich dann zum Beispiel mit Gesundheitsthemen, Wirtschaftsfragen, politischen Themen, Benimmregeln und Traditionen oder Fragen aus dem Alltagsleben.

Welche Inhalte passen, richtet sich nach dem Medium, in dem die Kolumne erscheint.  Viele Zeitungen, Zeitschriften und Onlinemagazine setzen verschiedene Kolumnen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten ein, um ein breites Publikum anzusprechen. Diese Kolumnen wechseln sich in einem festgelegten Zeitschema ab.

Im Unterschied zu anderen journalistischen Textgattungen hat die Kolumne einen lockereren Sprachstil. Der Tonfall darf durchaus etwas provokanter sein, mit einem Augenzwinkern daherkommen oder eine umgangssprachliche Note haben. Schließlich spiegelt der Text die persönliche Meinung des Autors wider und repräsentiert nicht die Haltung der gesamten Redaktion.

Um die Kolumne als Meinungsbeitrag zu kennzeichnen, ist sie optisch oft vom Rest der Beiträge abgesetzt. Das kann zum Beispiel durch einen Balken oder Rahmen, eine andere Schriftgröße oder eben durch die eindeutige und gewohnte Überschrift geschehen.

Eine Besonderheit der Kolumne ist, dass sie genauso so veröffentlicht wird, wie sie der Autor verfasst hat. Sie wird also nicht, wie sonst bei Artikeln üblich, redigiert oder abgeändert.

Ein Kolumnist hat in aller Regel einen unverkennbaren Stil, in dem er seine Texte schreibt. Dadurch verändert sich der Sprachstil nicht, sondern wird zum Merkmal der jeweiligen Kolumne.

Dabei ist eine Kolumne so gut wie immer in der Ich-Form verfasst. Das unterstreicht einerseits die individuelle Handschrift des Autors und macht andererseits noch einmal deutlich, dass es sich um eine Einzelmeinung handelt.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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