Infos und Tipps zu Slow-Media-Content, 2. Teil

Infos und Tipps zu Slow-Media-Content, 2. Teil

Die bestehende Fast-Media-Kultur wird sicherlich nicht von der Bildfläche verschwinden. Doch als Gegenstück dazu werden Slow-Media-Inhalte immer bedeutsamer. Denn Verbraucher greifen auf verschiedene Kanäle und Formate zurück, um sich zu informieren und zu kommunizieren. Dabei braucht es manchmal eine kurze, auf den Punkt gebrachte Information, die schnell und eindeutig die gesuchten Daten, Fakten oder Lösungen liefert.

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Infos und Tipps zu Slow-Media-Content, 2. Teil

In anderen Fällen soll es ein längerer, ausführlicher Beitrag sein, der ein Thema qualitativ hochwertig und mit Tiefgang beleuchtet. An dieser Stelle kommt Slow-Media-Content ins Spiel.

Slow-Media-Content stellt Inhalte für einen bewussten Konsum von Medien bereit. Es handelt sich um hochwertige und ansprechende Beiträge, die zeitlos sind und dem Leser einen echten Mehrwert bieten. Doch was genau bedeutet das? Und wie gelingen solche Artikel? In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps rund um Slow-Media-Content zusammengetragen.

Dabei haben wir im 1. Teil beantwortet, was genau mit Slow-Media-Content gemeint ist, welche redaktionellen Anforderungen erfüllt sein sollten und was für dieses Format spricht.

Jetzt, im 2. Teil, geht es mit konkreten Tipps für die praktische Umsetzung weiter:

Tipp 1: Den Leser in den Mittelpunkt stellen.

Auch wenn ein Journalist, Texter oder Autor das nicht gerne hört: Der Leser interessiert sich in den meisten Fällen nicht für den Verfasser, den Text als solchen oder die Botschaft, die der Verfasser vermitteln will. Stattdessen will der Leser eine Antwort auf seine Frage oder eine Lösung für sein Problem finden.

Aus diesem Grund sollte sich der Verfasser zunächst überlegen, welche Themen seine Leser interessieren.

Was beschäftigt seine Zielgruppe? Welchen Schwierigkeiten steht sie gegenüber? Welche Unternehmungen oder Aktivitäten findet sie spannend? Was hilft ihr im Alltag konkret weiter?

Hat der Verfasser Antworten auf solche Fragen gefunden, kann er hochwertige Beiträge verfassen, mit denen er seine Leser auch wirklich erreicht.

Der Verfasser sollte sich immer wieder vor Augen führen, dass er für den Leser schreibt. Die Antwort oder Lösung, die der Leser sucht, sollte deshalb die Kernaussage des Beitrags sein.

Das, was der Verfasser eigentlich vermitteln wollte, kann er dann in einen Kontext zu dieser Kernaussage stellen. So bringt er seine ursprüngliche Idee geschickt unter und verknüpft sie gleichzeitig mit einem Nutzen für den Leser.

Tipp 2: Einen Mehrwert schaffen.

Der Verfasser sollte sich im Vorfeld die Frage stellen, was der Leser davon hat, wenn er den Beitrag liest. Warum sollte der Leser Zeit und Aufmerksamkeit in den Text investieren? Weiß der Leser nach der Lektüre etwas Interessantes, Hilfreiches oder Verwertbares, was ihm vorher so nicht bekannt war?

Muss der Verfasser solche Fragen verneinen oder kann er sie nur schwammig beantworten, sollte er seine Themenwahl noch einmal überdenken. Mehrwert meint dabei aber nicht, dass der Verfasser dem Leser aufzeigt, wie geschickt er mit Sprache umgehen oder wie gut er Daten recherchieren und analysieren kann.

Es geht nicht darum, wie toll der Verfasser und seine Ideen sind. Das Ziel muss ein praktischer Mehrwert für den Leser sein.

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Hier gibt es aber mehrere Möglichkeiten:

  • eine neue Information, ein relevanter Aspekt oder eine andere Sichtweise, die dem Leser hilft, sich eine Meinung zu bilden

  • ein konkreter Ratschlag oder ein praxisnaher Tipp

  • eine Aussage, die beim Leser einen Aha-Effekt hervorruft

  • eine unterhaltsame, fesselnde oder mitreißende Lektüre

Der Leser kann in vielerlei Hinsicht von einem Beitrag profitieren. Wichtig ist nur, dass der Verfasser regelmäßig prüft, ob er die richtige Perspektive eingenommen hat.

Tipp 3: Slow-Media-Content mit Tiefgang kreieren.

Slow-Media-Content ist auf einen bewussten Konsum ausgelegt. Der Leser wird bereit sein, sich mehrere Minuten lang mit dem Beitrag zu beschäftigen. Deshalb kann der Verfasser ruhig weiter ausholen und tiefer ins Detail gehen. Schließlich bietet er dem Leser nützliche Informationen mit praktischem Mehrwert.

Hat der Verfasser eine spannende Story parat, sollte er sie erzählen. Gerade bei komplexeren Sachverhalten oder unterschiedlichen Gedankengängen sollte er den Leser an die Hand nehmen und ihn Schritt für Schritt durchs Thema leiten.

So liefert er nicht nur nützliches Wissen, sondern eröffnet dem Leser die Chance, den Horizont zu erweitern.

Allerdings muss der Verfasser immer auch im Blick haben, wo sein Artikel veröffentlicht wird. In einer Zeitung oder Zeitschrift ist der Platz begrenzt. Deshalb ist es sinnvoll, mit dem Redakteur abzusprechen, wie lang der Beitrag werden darf. Online gibt es zwar aus technischer Sicht keine Einschränkungen. Aber die Nutzer haben ein anderes Leseverhalten. Außerdem gibt es auch auf Webseiten Gepflogenheiten bei der Textlänge.

Und wie generell im Journalismus und beim Schreiben gilt auch für Slow-Media-Content: Der Verfasser sollte sein Thema nicht künstlich aufplustern. Er sollte nicht weiter ausholen, als es der Inhalt erfordert.

Tipp 4: Zeitlos schreiben.

Vor allem bei Veröffentlichungen online sollte der Verfasser auf Zeitlosigkeit achten. Hochwertiger Slow-Media-Content möchte lange überdauern und auch Monate oder gar Jahre später Leser finden.

Aus diesem Grund sollte der Verfasser alles weglassen, was einen konkreten Zeitbezug hat.

Denn Aufhänger wie Jahreszeiten, Feiertage, aktuelle Sportevents oder Ereignisse auf der Weltbühne klingen als Einstieg zwar gut, lassen den Beitrag aber schon kurze Zeit später veraltet wirken, selbst wenn die Aussage nach wie vor Bestand hat.

Tipp 5: Auf redaktionelle Qualität achten.

Neben inhaltlicher Qualität erwartet der Leser bei Slow-Media-Content auch, dass der Verfasser sein Handwerk versteht.

Die Grundlagen müssen passen:

  • korrekte Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung

  • auf die Zielgruppe abgestimmter Sprachstil

  • übersichtliche Gliederung und lesefreundliche Struktur

Wichtig ist aber auch, dass der Verfasser noch einmal selbstkritisch prüft, wie lesenswert sein Beitrag ist. Sind die Informationen stimmig aufbereitet oder sind sie vielleicht stellenweise zu knapp und woanders zu ausschweifend? Kommt die Kernaussage deutlich genug rüber? Spricht der Text den Leser auf Augenhöhe an oder vermittelt er überwiegend die Perspektive des Verfassers?

Vor allem online finden sich zahllose Beiträge, die auf die Schnelle zusammengeschrieben oder sogar automatisiert von irgendwelchen Generatoren erstellt wurden.

Das Ziel bei Slow-Media-Content muss aber sein, dem Leser aufzuzeigen, dass solides Handwerk mehr zu bieten hat.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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