Filme über Journalisten

Liste: einige der gelungensten Filme über Journalisten 

Sicherlich ist unbestritten, dass die Medien einen großen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Es gehört zu den Kernaufgaben einer Tageszeitung und anderen journalistischen Medien, Informationen zu verbreiten und aktuelle Ereignisse zu kommentieren und zu analysieren.

Insbesondere die Informationsverbreitung soll dabei möglichst objektiv und wertungsfrei erfolgen, um so die Grundlage dafür zu schaffen, dass sich die Gesellschaft eine eigene Meinung bilden kann.

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Dennoch wird die Meinungsbildung in vielen Fällen auch durch die Art der Berichterstattung und dem Umfang, in dem ein Thema in den Medien vertreten ist, beeinflusst. Die sprichwörtliche Macht der Medien ist jedoch nicht nur ein Thema in der Gesellschaft.

Auch zahlreiche Filmemacher haben sich mit dieser Thematik beschäftigt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit ebenso unterschiedlichen Ergebnissen.

Einige der gelungensten Filme über Journalisten
stellt die folgende Liste in chronologischer Reihenfolge vor:
  
 

Ace in the Hole – Reporter des Satans, 1951

In dem Film geht es um den Sensationsreporter Chuck Tatum, gespielt von Kirk Douglas. Tatum arbeitet an einer Story über einen Mann, der in einer Höhle eingeschlossen ist. Um Zeit zu gewinnen und die überaus erfolgreiche Reportage möglichst lange fortsetzen zu können, zögert Tatum die Rettung des Mannes immer weiter hinaus, bis es schließlich zu einem tragischen Ende kommt.

Der Film basiert auf einer wahren Geschichte, allerdings konzentrierte sich der Regisseur Billy Wilder hauptsächlich auf den Sensationsjournalisten. Dabei überzeichnete er bewusst das Verhältnis zwischen dem Gegenstand der Story, der mitunter geschmacklosen Sensationsgier der Öffentlichkeit und der Rolle des Journalisten.

Letzterer nutzt zwar die Story und die Sensationslust für seine Zwecke, handelt aber gleichzeitig aus einer persönlichen wirtschaftlichen Notlage heraus, denn kurz vor der Story war Tatum arbeitslos geworden.  

Die verlorene Ehre der Katharina Blum, 1975

Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die als Freundin eines Gewalttäters zur Zielscheibe der Polizei und der Boulevardpresse wird. Der ermittelnde Kommissar kommentiert die Hetzjagd der Medien damit, dass die Presse die Gelegenheit bekommen müsse, ihrer Informationspflicht nachzukommen. Der Boulevardreporter wiederum ist überzeugt davon, dass der Freund der Frau, gespielt von Angela Winkler, den Bankraub und den Mord, die ihm vorgeworfen werden, begangen hat.

Im Zuge seiner Medienkampagne beschädigt er nicht nur den Ruf der Frau, sondern macht sie zur Mittäterin. Dies hat eine fatale Reaktion zur Folge, denn das Opfer wird tatsächlich zum Täter, indem die Frau den Reporter erschießt. Bis auf wenige Kleinigkeiten bleibt der Film von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta sehr nah an Heinrich Bölls Originalerzählung.

Im Abspann des Films erscheint dann auch Bölls Vorbemerkung in seinem Buch, die besagt, dass Ähnlichkeiten mit gewissen journalistischen Praktiken nicht zufällig oder beabsichtigt, sondern unvermeidlich wären. 

All the President‘s Men – Die Unbestechlichen, 1976

Im Mittelpunkt dieses Films stehen die beiden Journalisten Bob Woodward und Carl Bernstein sowie der Watergate-Skandal. Woodward traf sich mit einem Mann, dessen Gesicht nicht zu sehen ist, in einer Tiefgarage. Dort erzählte ihm der Mann, wie die Republikaner in das Wahlkampfbüro der Demokraten eingebrochen sind.

Trotz aller Warnungen des Chefredakteurs und dem Wissen, kurz vor einer Kündigung zu stehen, ließen sich die beiden jungen Reporter nicht beirren. Die Story über den Abhörskandal, die die ganze Welt geschockt und Nixon zum Rücktritt gezwungen hatte, machte die Reporter weltberühmt. Erst 33 Jahre nach dem Einbruch stellte sich heraus, dass die Einbrecher das Wahlkampfbüro verwanzt hatten und der Informant seinerzeit ein hochrangiger Mitarbeiter des FBI war.

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Buch, das Woodward und Bernstein 1974 veröffentlicht hatten, sowie auf den wahren Begebenheiten zwischen 1969 und 1974. Im Film, der mit vier Oscars ausgezeichnet wurde, übernahmen Robert Redford und Dustin Hoffman die Rollen der beiden Journalisten.  

Network, 1976

Infolge der sinkenden Einschaltquoten erfährt der Nachrichtensprecher Howard Beale, dass er seine Sendung verlieren soll. Als Reaktion darauf kündigt er vor laufender Kamera an, dass er sich in der nächsten Sendung erschießen wird, weil die Sendung das einzige ist, was für ihn in seinem Leben zählt. Diese Ankündigung sorgt für enorme Aufmerksamkeit.

In seiner vermeintlich letzten Sendung verübt Beale jedoch keinen Selbstmord, sondern nutzt die guten Quoten, um seine Meinung und seine Wut zum Ausdruck zu bringen. Er beschimpft den Sender und die Zuschauer und fordert sie auf, es ihm gleichzutun. Das Publikum reagiert begeistert und die Quoten schießen in die Höhe. Irgendwann übertreibt es der Nachrichtensprecher aber und infolge eines Gesinnungswandels stürzen die Einschaltquoten wieder ab.

Zwischenzeitlich hat die neue Nachrichtenchefin des Senders Diana Christensen eine Show ins Leben gerufen, bei der Live-Mitschnitte von Verbrechen gezeigt werden, die eine vom Sender bezahlte Terroristengruppe verübt. Angesichts der auch hier sinkenden Quoten fällt der Beschluss, Beale solle das nächste Ziel der Terroristengruppe werden und tatsächlich wird der Nachrichtensprecher vor laufenden Kameras erschossen.

Der satirische Film über den Kampf um Einschaltquoten wurde mit drei Oscars ausgezeichnet. Einer davon ging an den Hauptdarsteller Peter Finch, der jedoch kurz vor der Verleihung verstorben war. Dadurch wurde Peter Finch zum ersten Schauspieler, der die Auszeichnung posthum erhielt. 

State of Play – Stand der Dinge, 2009

In dem Film geht es um den Reporter Cal McAffey. Dieser ist mit dem verheirateten Kongressabgeordneten Stephen Collins befreundet, dessen Geliebte ermordet aufgefunden wird. Einerseits weiß der Reporter, dass hier eine Riesenstory vorliegt, andererseits gerät er in einen Gewissenkonflikt, denn schließlich ist der Politiker sein Freund.

Hinzu kommt die Konkurrenzsituation mit einer jungen Kollegin, die ihn als Verlegerin daran erinnert, dass gute Journalisten keine Freunde, sondern lediglich Quellen haben. Während die Verlegerin die Story so aktuell wie möglich im Internet veröffentlichen möchte, will McAffey gründlich recherchieren und seine Ergebnisse in der Zeitung publizieren.

Der Film, der mit hochklassigen Schauspielern wie Russell Crowe, Ben Affleck, Helen Mirren oder Rachel McAdams besetzt ist, ist ein Remake einer britischen Fernsehserie. Äußerst interessant sind die unterschiedlichen Konfliktfelder, die der Film zeigt, beispielsweise zwischen dem Journalisten als Privatperson und als Profi oder zwischen den alten und den neuen Medien.

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