So entsteht das Layout einer Zeitung, Teil 1

So entsteht das Layout einer Zeitung, Teil 1

Allein gelungene Texte machen noch keine gute Zeitung aus. Oft ist es das äußere Erscheinungsbild, das darüber entscheidet, ob die Zeitung am Kiosk mitgenommen wird oder nicht. Das Interesse durch einen ansprechenden optischen Eindruck zu wecken, gehört zu den Aufgaben des Layouters. Doch ein stimmiges Zusammenspiel aus Texten, Fotos, Grafiken, Infokästen und Anzeigen hinzubekommen, ist gar nicht so einfach.

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So entsteht das Layout einer Zeitung, Teil 1

In einem zweiteiligen Beitrag erklären wir, wie das Layout einer Zeitung entsteht. Dabei spielt es keine Rolle, ob es um eine Tageszeitung, ein Wochenblatt, ein Vereinsmagazin oder eine Schülerzeitung geht. Die grundlegende Vorgehensweise bleibt gleich.

Das Grundsätzliche

Für die Aufmachung, den Druck und den Preis ist das Format der Zeitung entscheidend. Ein Heft im Format DIN A4 mit sechs Seiten wirkt eher wie ein Werbeprospekt, während eine DIN A5 große Zeitung mit 50 Seiten mehr an ein Buch erinnert.

Für Zeitungen gibt es zwar klassische Formate. Wer selbst eine Zeitung entwirft, kann sich aber auch an den DIN-Größen orientieren.

Dabei gilt:

  • DIN A5 ist schön handlich und der Druck ist kostengünstiger als bei großen Formaten.

  • DIN A4 eröffnet viele Möglichkeiten bei der Gestaltung.

  • DIN A3 kann beim Lesen und Blättern umständlich sein. Außerdem wirken kurze Texte auf einer großen Seite oft verloren.

Alle Spalten sollten die gleiche Breite haben. Als Faustregel gilt, dass in einer Zeile 39 Zeichen Platz finden sollten. Je nach Format kann die Anzahl der Zeichen aber um 25 Prozent unterschritten und um 50 Prozent überschritten werden. Bei einer Zeitung im Format DIN A5 bieten sich zwei Spalten pro Seite an, im Format DIN A4 können es bis zu vier Spalten sein.

Wichtig ist, einen Rand zu lassen. Denn zum einen sieht es nicht gut aus, wenn Texte und Bilder bis zum Rand reichen.

Zum anderen erfordert der Druck rundherum einen etwa einen Zentimeter breiten Rand.

Die Schrift

Damit ein Wiedererkennungswert entsteht, sollte sich ein einheitlicher Schriftsatz durch die ganze Zeitung ziehen.

Dabei gilt es, die Schriftart und die Schriftgröße festzulegen für:

  • Schlagzeilen und große Überschriften

  • Unterzeilen

  • Einleitungen

  • Fließtexte

Arial- und Times-Schriftarten sind am besten zu lesen. Fließtexte können je nach Zeitungsformat 8 bis 12 Punkt groß sein. Die Überschriften können in 24, 30 oder 36 Punkt gesetzt werden.

Grundsätzlich ist es möglich, verschiedene Schriftarten zu verwenden. Allerdings sollte es kein bunter Mix werden. Eine zu große Vielfalt lenkt nur unnötig von den Inhalten ab und verwirrt den Leser. Besser ist, sich auf je eine Textart für die Überschriften, die Texte und eventuell Elemente, die auf jeder Seite vorhanden sind, festzulegen.

Um mehr Übersicht zu schaffen, kann der erste Satz eines Absatzes etwas eingerückt werden.

Passagen lassen sich betonen, indem die Schrift entweder fett oder kursiv gedruckt wird. Beides gleichzeitig sollte ebenso vermieden werden wie Unterstreichungen.

Der Seitenplan

Eine Zeitung ist ein in sich geschlossenes Gesamtwerk, bei dem sich das vorgegebene Seitenlayout wie ein roter Faden über alle Seiten erstreckt. Sobald die Inhalte der Zeitung feststehen, kann sich der Layouter an die Arbeit machen.

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In Absprache mit der Redaktion und der Anzeigenabteilung muss er klären:

  • Wie viele Artikel gibt es und welche Länge haben die Texte voraussichtlich?

  • Welche Fotos und Grafiken sind schon vorhanden und für welche Beiträge fehlt das Bildmaterial noch?

  • Welche Anzeigen müssen untergebracht werden?

Auf dieser Basis kann der Layouter einen vorläufigen Seitenplan erstellen, auf dem er die Textbeiträge und das Bildmaterial anordnet. Die Kopf- und Fußzeile bieten Platz für feste Elemente wie den Namen und das Logo der Zeitung, die Bezeichnungen der Rubriken auf der Seite oder die Seitenzahlen.

Ratsam ist, wiederkehrenden Rubriken einen festen Platz zuzuweisen, so zum Beispiel den aktuellen Kommentar auf Seite 3 und die wöchentliche Kolumne auf Seite 8. Das schafft Orientierung für den Leser.

Wichtig ist außerdem eine stimmige Reihenfolge. Sind die Artikel bunt durcheinandergewürfelt, entsteht Verwirrung.

Deshalb gilt, dass Titelgeschichten und wichtige Themen an den Anfang gehören, während Servicetexte wie Anzeigen, Tipps oder Adressen am Ende stehen sollten.

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Die Titelseite

Die Gestaltung der Titelseite gehört zu den wichtigsten und zugleich anspruchsvollsten Aufgaben. Als Blickfang entscheidet sie maßgeblich darüber, ob die Zeitung gekauft wird.

Der Name der Zeitung sollte aus einem festen und klar lesbaren Schriftzug bestehen, der gut sichtbar auf der Titelseite platziert ist. Denn der Name, eventuell zusammen mit einem Logo, ist die effektivste Eigenwerbung und stellt sicher, dass die Zeitung sofort erkannt wird.

Ansonsten haben sich bei der Gestaltung der Titelseite diese Tipps bewährt:

  • Weniger ist mehr: Die Titelseite sollte auf keinen Fall überladen aussehen.

  • Nicht zu viele Worte: Mehrere kurze Texte oder zahlreiche Themenankündigungen von Beiträgen, die auf den Folgeseiten fortgesetzt werden, können störend wirken.

  • Bilder einsetzen: Fotos, Grafiken und andere Abbildungen ziehen die Blicke auf sich. Wichtig ist aber, dass sie eine klare und eindeutige Aussage vermitteln.

Die Doppelseite

Schlägt der Leser die Zeitung auf, hat er eine Doppelseite vor sich. Aus diesem Grund sollte das Layout eine Doppelseite auch zusammenhängend planen.

In der Praxis bewährt es sich, zuerst die Fotos und Grafiken anzuordnen. Dabei ist ein großes und aussagekräftiges Bild besser als viele kleine. Wichtige Überschriften können ruhig über beide Seiten laufen.

Als Faustregel gilt, dass die Seite zu zwei Dritteln mit Text und zu einem Drittel mit auflockernden Elementen wie Fotos gefüllt sein sollte. Pfeile, Sternchen, Zeichnungen und andere kleine Details, die letztlich überflüssig sind, sollten gestrichen werden.

Lange Textbeiträge brauchen Absätze und Zwischenüberschriften. Dadurch erhalten sie eine übersichtliche und lesefreundliche Struktur. Ein sehr langer Fließtext animiert eher dazu, weiterzublättern, als ihn zu lesen.

Enthält der Text Zusatzinformationen, die ausgegliedert werden können, können sie in einem Kasten neben dem Beitrag untergebracht werden. Auch Interviews und Kommentare kommen in einem Kasten besser zur Geltung.

Dabei sollten einzelne Textblöcke, die in einem Kasten stehen oder am Seitenrand angeordnet sind, aus mindestens 5 Zeilen bestehen. Gleiches gilt für Texte zwischen zwei Fotos.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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