Journalismus mit dem Smartphone – Infos und Tipps

Journalismus mit dem Smartphone – Infos und Tipps

Smartphones sind fast schon allgegenwärtig. Und das ist auch kein Wunder. Schließlich sind die Geräte handlich, leicht und vielseitig einsetzbar. Dass Smartphones eigentlich Telefone sind, rückt dabei mitunter in den Hintergrund. Sie werden zwar auch zum Telefonieren verwendet.

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Journalisten mit Handy

Aber weil Smartphones sehr viel mehr können und zudem immer leistungsfähiger werden, gewinnen andere Funktionen wie beispielsweise die Kamera und der Internetzugang an Bedeutung.

Und auch für Journalisten werden Smartphones zu einem zunehmend wichtigen Werkzeug. Der mobile Journalismus erobert sich langsam aber sicher seinen festen Platz in der journalistischen Welt.

Nur: Wie gelingt Journalismus mit dem Smartphone?

Hier sind Infos und Tipps!:

 

Die Varianten vom Journalismus mit dem Smartphone

Ob Texteditor, Kamera oder Mikrofon: Das beste Equipment ist im Zweifel das, das gerade zur Hand ist. Und sein Smartphone hat der Journalist so gut wie immer dabei. Damit trägt er eine Mischung aus Computer, Büro und Studio im Miniformat in der Hosentasche mit sich herum.

Kein Wunder also, dass das Smartphone gezückt werden kann, um spontan oder geplant von einem Ereignis zu berichten. Dabei gibt es den mobilen Journalismus, auch Mobile Reporting genannt, in vielen verschiedenen Spielarten. Allerdings haben sich im Laufe der Zeit drei Haupteinsatzbereiche entwickelt:

 

  1. Live-Berichte

Live-Streamings sind derzeit schwer angesagt. Dabei ist der Journalist vor Ort und berichtet in Echtzeit von wichtigen Ereignissen und aktuellen Geschehnissen. Das können Staatsbesuche, Gipfeltreffen, Demonstrationen, Unglücksfälle und vieles mehr sein. Auch Reportagen, bei denen der Journalist eine Entwicklung oder eine Person über einen längeren Zeitraum begleitet, sind möglich.

 

  1. Live-ähnliche Berichterstattung

Kleinere Informationseinheiten mit etwas zeitlichem Abstand zu veröffentlichen, ist eine Form der Berichterstattung, die es schon länger gibt. Vor allem Kurznachrichten unter einem bestimmten Hashtag sind in diesem Zusammenhang weit verbreitet.

Gleiches gilt für Bilder mit kurzem Kommentar. Und nicht zuletzt gehören die Live-Ticker und Live-Blogs in diese Kategorie. Hier sind die Beiträge zwar meist geplant und entsprechend vorbereitet. Doch die Umsetzung ist auch mit dem Smartphone möglich, zumal nichts dagegen spricht, eine externe Tastatur anzuschließen.

 

  1. Recherchematerial sammeln

Das Smartphone ist eine moderne Variante des Notizblocks, ergänzt um multimediale Funktionen. So kann der Journalist Fotos machen, kurze Videos drehen und das Smartphone mitlaufen lassen, um wie mit einem Diktiergerät Tonaufnahmen zu speichern.

Ebenso kann er Notizen, Kommentare, Gedanken und andere Texte tippen. Damit eignet sich das Smartphone prima, um Material für Beiträge zu recherchieren und zu sammeln. Später können die Inhalte dann auf dem Computer ausgewertet und bearbeitet werden.

 

Die Vorbereitung für den Smartphone-Journalismus

Grundsätzlich spricht natürlich nichts gegen spontane Berichterstattung. Und wenn der Journalist zufällig Zeuge einer spannenden Situation wird, sollte er sein Smartphone aus der Tasche holen und zumindest Material sammeln. Mit Blick auf die journalistische Arbeit wird das Ergebnis aber in aller Regel deutlich besser, wenn sich der Journalist vorher ein Konzept zurechtlegt. Dabei sollte er für sich vor allem folgende Fragen klären:

  • Wer ist die Zielgruppe meines Beitrags?
  • Wo soll mein Beitrag veröffentlicht werden?
  • Welche Aussage will ich vermitteln, worauf will ich inhaltlich hinaus?
  • Welche Darstellungsform wird es werden?
  • Möchte ich Beteiligte befragen?
  • Gibt es vor Ort Besonderheiten, die ich beachten muss (z.B. mit Blick auf Genehmigungen, die Geräuschkulisse bei Tonaufnahmen oder die Lichtverhältnisse bei Fotos und Videos)?
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Im Prinzip erfordert der Journalismus mit dem Smartphone also die gleichen Vorbereitungen wie herkömmlicher Journalismus. Der Unterschied besteht letztlich nur darin, dass das Smartphone zum Werkzeug wird.

 

Die Technik für Journalismus mit dem Smartphone

Das Smartphone als solches gibt die Technik eigentlich schon vor. Aber die Ausstattung lässt sich erweitern. Bevor sich der Journalist auf den Weg macht, sollte er generell immer überprüfen, ob

  • der Akku und, sofern vorhanden, auch der Ersatz-Akku voll sind.
  • genug Speicherplatz frei ist.
  • er ein externes Mikrofon, ein Stativ und eventuell eine Speicherkarte oder eine externe Festplatte eingepackt hat.

Das eigentlich überaus praktische Smartphone kann nämlich viele Nerven kosten, wenn es ausgerechnet im entscheidenden Moment nicht richtig funktioniert. Was das Zubehör angeht, sollte sich der Journalist unbedingt ein externes Mikrofon und ein solides Stativ zulegen. Die Mikrofone in den Smartphones werden zwar immer besser.

Wirklich hochwertige Tonaufnahmen lassen sich aber meist nur dann umsetzen, wenn sich die Nebengeräusche im Rahmen halten und der Journalist oder sein Gesprächspartner direkt ins Smartphone sprechen. Vor Ort sind die Bedingungen allerdings oft andere. Wenn der Journalist mit seinem Smartphone arbeiten möchte, führt deshalb praktisch kein Weg an einem externen Mikro vorbei.

Ähnliches gilt für ein Stativ. Denn verwackelte Aufnahmen wirken äußerst unprofessionell. Außerdem ist es praktisch, wenn der Journalist zumindest eine Hand frei hat. Weiteres Zubehör wie eine externe Festplatte, ein Zusatzakku, eine Leuchte, Objektive oder eine Tastatur können nützlich sein. Wirklich notwendig sind sie für den Anfang aber meist nicht.

Abgerundet wird die technische Ausstattung durch Apps. Hier ist die Auswahl inzwischen recht groß, sowohl was Anwendungen für Aufnahmen als auch Apps für Nachbearbeitungen angeht. Am Ende wird der Journalist verschiedene Programme ausprobieren müssen, um herauszufinden, was ihm am meisten zusagt.

 

Die Plattformen für Journalismus mit dem Smartphone

Der mobile Journalismus war und ist vor allem in den sozialen Netzwerken zu Hause. Kurze Texte, Fotos, Videos, Audio-Files, Live-Ticker oder eine Mischung daraus finden auf den verschiedenen Plattformen der sozialen Medien ideale Zielorte.

Der Journalist bekommt direktes Feedback von den Nutzern und kann sein Publikum sogar mit einbinden, beispielsweise indem er auf Kommentare oder Fragen eingeht. Natürlich hat das mit klassischem Journalismus mitunter nicht mehr viel zu tun.

Aber die Zeiten ändern sich und machen es notwendig, auch einmal neue Wege auszuprobieren. Zudem lässt sich leicht eine Brücke schlagen, indem der Journalist seine Beiträge in den sozialen Netzwerken nämlich mit Artikeln im klassischen Sinne verlinkt.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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