Tipps und Regeln – handwerklich fehlerfreie Artikel

Die wichtigsten Tipps und Regeln für gute und handwerklich fehlerfreie Artikel 

Es gibt eine Vielzahl von journalistischen Darstellungsformen, beispielsweise Nachrichten, Reportagen, Berichte, Kommentare oder Essays. Jede dieser Darstellungsformen kennzeichnet sich durch bestimmte Merkmale, die beim Schreiben unbedingt beachtet werden müssen.

Letztlich unabhängig von der jeweiligen Darstellungsart gibt es aber auch einige allgemeingültige Grundregeln, die einen guten und aus handwerklicher Sicht fehlerfreien Artikel ausmachen.

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Bei den meisten dieser Regeln handelt es sich um scheinbar banale Dinge oder minimale Feinheiten, wobei aber gerade diese Feinheiten im Ergebnis den entscheidenden Unterschied machen können. Natürlich gehört zum Schreiben mehr, also nur das Beherrschen der Grundregeln, aber sie bilden das Fundament, auf dem aufgebaut werden kann.

Hier daher die wichtigsten Tipps und Regeln für gute und handwerklich fehlerfreie Artikel in der Übersicht: 

1. Artikel müssen verständlich sein.

Dass Artikel verständlich sein müssen, mag zwar banal und selbstverständlich klingen, ist aber die wichtigste Grundregel überhaupt. Ist ein Artikel umständlich oder nicht nachvollziehbar formuliert, werden ihn die wenigsten lesen. Ein wesentlicher Faktor für die Verständlichkeit eines Artikels ist die Länge der Sätze.

Als grobe Faustregel gilt, dass ein Satz aus etwa zehn bis maximal 20 Wörtern bestehen sollte. Lange Schachtelsatze sollten sowohl in Zeitungsartikeln als auch in Online-Texten unbedingt vermieden werden. Dies liegt daran, dass sicher kein Leser einen Satz erst dreimal lesen möchte, bevor er ihn versteht. Ein weiterer Faktor ist die Wortwahl.

Abkürzungen, Fachbegriffe oder Fremdwörter sollten nur dann verwendet werden, wenn sie allgemein bekannt sind. Ansonsten müssen solche Begriffe unbedingt erklärt werden. Von selbst versteht sich dabei, dass der Autor die Bedeutung von Fremdwörtern, die er nutzt, kennen und sie dann auch im richtigen Zusammenhang verwenden muss. Ratsam ist außerdem, möglichst aktiv zu schreiben. Passiv-Konstruktionen nehmen einem Artikel oft nicht nur die Lebendigkeit, sondern lassen einen Text oft auch unnötig kompliziert klingen.

Vor allem bei Artikeln im Internet kommt noch der Aspekt der Übersichtlichkeit hinzu. Lange Texte sollten immer in Abschnitte aufgeteilt und am besten mit Zwischenüberschriften strukturiert sein. Der Leser wird dadurch nicht von der Fülle an Text erschlagen und kann sich gleichzeitig auf den ersten Blick eine Übersicht über die Inhalte verschaffen.

 

2. Artikel brauchen einen aussagekräftigen Titel.

Der Titel hat eine ganz entscheidende Funktion, denn er soll den Leser ansprechen und sein Interesse daran wecken, den Artikel zu lesen. Der Titel ist somit also eine Art Köder. Aus diesem Grund ist wichtig, einen aussagekräftigen, prägnanten und interessanten Titel zu formulieren. Dabei machen aber vor allem unerfahrene Autoren den Fehler, zu viele Informationen unterbringen zu wollen.

Die Folge davon ist oft ein viel zu langer und zu umständlicher Titel. Andererseits darf der Titel aber nicht mehr versprechen, als der Artikel hält. Die Erwartungen, die der Titel weckt, müssen durch den Artikel also auch erfüllt werden. Verspricht ein Titel beispielsweise eine konkrete Anleitung, möchte der Leser kein allgemeines Geschwafel, sondern tatsächlich eine Anleitung lesen.

Stellt der Leser jedoch fest, dass der Artikel nicht hält, was der Titel verspricht, wird der den Text sicherlich nicht zu Ende lesen, auch wenn der Text an sich vielleicht gut geschrieben ist. 

3. Artikel durch Zitate aufwerten.

Interessant werden Artikel meist dann, wenn sie durch Zitate aufwertet werden. Zitate lassen einen Artikel glaubhafter, spannender und auch lebendiger wirken. Dabei können die Zitate von Betroffenen, Zeugen oder Experten stammen.

Allerdings können zu viele Zitate auch zu viel des Guten sein und sich nachteilig auf den Lesefluss auswirken. Zudem müssen Zitate selbstverständlich richtig wiedergegeben werden, sowohl im Hinblick auf die Inhalte als auch hinsichtlich der formalen Vorgaben. 

4. Artikel und die Zeitverhältnisse.

Eine typische Fehlerquelle in Artikeln sind sprachliche Ungenauigkeiten im Zusammenhang mit Zeiten. Im Wesentlichen wird dabei zwischen der Vor-, der Gleich- und der Nachzeitigkeit unterschieden. Vorzeitigkeit bedeutet, dass eine Handlung vor einer anderen Handlung erfolgt oder erfolgt ist. Korrektweise heißt es beispielsweise nicht „Er fährt in die Stadt und kauft ein.“, sondern „Er fährt in die Stadt, um einzukaufen.“

Gleichzeitigkeit meint, dass zwei Handlungen zum gleichen Zeitpunkt stattfinden. In diesem Fall müssen die beiden Verben immer in einer identischen Zeitform stehen. Verstärkt werden kann die Gleichzeitigkeit durch die Wörter „während“ oder „solange“. Die Nachzeitigkeit beschreibt, dass zwei Handlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattfanden.

Die Handlung, die zuerst erfolgte, steht dabei im Nebensatz und die Zeitform des Verbs ist immer eine Vergangenheitsstufe tiefer als das Verb des Hauptsatzes. Im Fall einer Nachzeitigkeit heißt es also beispielsweise „Er fuhr nach Hause, nachdem er eingekauft hatte.“. 

5. Artikel und die sprachlichen Feinheiten.

Einen weiteren Fallstrick bieten die kleinen sprachlichen Feinheiten, wobei dies auch für diejenigen gilt, die die deutsche Sprache eigentlich gut und sicher beherrschen. Ein Paradebeispiel in diesem Zusammenhang ist, dass oft „im Sommer diesen Jahres“ geschrieben wird, obwohl es korrekterweise „im Sommer dieses Jahres“ heißt.

Ein anderes typisches Beispiel ist die Formulierung „letztes Jahr“, obwohl eigentlich das vergangene Jahr gemeint ist. Das Letzte bezeichnet nämlich immer einen Abschluss, nach dem nichts mehr kommt. Nach dem letzten Jahr würde also auch kein weiteres Jahr mehr folgen. Ein weiterer Fallstrick ergibt sich durch die Verwechslung von dem Gleichen mit dem Selben.

Das Selbe bezieht sich auf eine Identität, während das Gleiche identische Dinge beschreibt. Mehrere Arbeitnehmer haben somit nie den gleichen, sondern den selben Chef. Andersherum tragen sie nicht die selbe, sondern die gleiche Arbeitskleidung. Die selbe Arbeitskleidung würden sie nur dann tragen, wenn sie alle zusammen in einer Hose und einem T-Shirt stecken würden.

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