Infos und Tipps zum journalistischen Hochschulstudium

Die wichtigsten Infos und Tipps zum journalistischen Hochschulstudium 

Im Unterschied zu den meisten anderen Berufen kennt der Journalismus kein staatlich festgelegtes und verbindliches Berufsbild und auch die Berufsbezeichnung Journalist ist nicht geschützt. Hintergrund hierzu ist, dass durch Artikel 5 des Grundgesetzes jeder das Recht hat, seine Meinung mündlich, schriftlich oder in Form von Bildern zu verbreiten.

Da dies letztlich nichts anderes bedeutet, als dass jeder journalistisch tätig werden kann, wird üblicherweise interpretiert, dass auch eine journalistische Tätigkeit nicht an festgelegte Voraussetzungen gebunden sein darf.

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Diese Auslegung wiederum schließt mit ein, dass eine Tätigkeit als Journalist nicht von einer bestimmten Ausbildung abhängig gemacht werden darf. Ganz so einfach ist es in der Praxis allerdings nicht. Es gibt zwar durchaus Quereinsteiger, die sehr erfolgreich den Weg in den Journalismus gefunden haben, aber diese sind die Ausnahme. In den meisten Fällen wird eine Tätigkeit als Journalist ohne anerkannte Qualifikation nicht möglich sein. Nun gibt es aber mehrere Möglichkeiten, um Journalist zu werden.

Neben Praktika, einem Volontariat oder dem Besuch einer Journalistenschule gehört ein Hochschulstudium zu diesen Möglichkeiten:   

Die wichtigsten Infos und Tipps zum journalistischen Hochschulstudium

Mittlerweile gibt es eine recht breite Angebotspalette im Zusammenhang mit dem journalistischen Hochschulstudium, wobei sich die Ausbildungen nicht nur inhaltlich, sondern vor allem auch qualitativ deutlich voneinander unterscheiden können. Für diejenigen, die ihre Journalistenausbildung an einer Hochschule absolvieren möchten, besteht der erste Schritt in der Wahl eines geeigneten Studienganges. Neben Studiengängen, die tatsächlich auf eine journalistische Tätigkeit vorbereiten, gibt es nämlich auch solche Studiengänge, die sich lediglich mit dem Journalismus als solches beschäftigen.

Hierzu gehören Fächer wie beispielsweise die Publizistik oder die Kommunikationswissenschaften. Die nächste Entscheidung bezieht sich auf die Form des Studiums. Hier stehen ein Hauptfach-, ein Nebenfach- und ein Aufbaustudium zur Auswahl. Durch ein Grundstudium können angehende Journalisten heute den Bachelor als ersten Hochschulabschluss erwerben und diesen dann durch einen Master-Abschluss erweitern. Auf welchen Studienweg die Entscheidung fällt, bleibt letztlich jedem selbst überlassen, hängt aber sicherlich auch ein wenig davon ab, welche Möglichkeiten sich überhaupt ergeben.

Die Anzahl an Bewerbern liegt nämlich üblicherweise deutlich über der Anzahl an freien Plätzen, was entsprechend strenge Auswahlkriterien zur Folge hat. Grundsätzlich empfehlenswert ist aber, sich zunächst ein möglichst breitgefächertes journalistisches Wissen anzueignen, um sich im späteren Studienverlauf dann eventuell auf ein Fachgebiet oder eine Mediengattung spezialisieren zu können. Sehr wichtig ist außerdem die praktische Komponente. Diese wird, je nach Studiengang und Hochschule, beispielsweise in Form von Volontärspraktika, im Rahmen von praktischen Übungen unter Laborbedingungen oder durch die redaktionelle Mitarbeit an Hochschulmedien realisiert.  

Die Entwicklung und der Stellenwert des journalistischen Hochschulstudiums

In den 1970er-Jahren begann im Zuge der Diskussion um eine reformierte Journalistenausbildung die Suche nach geeigneten Alternativen zu einem Volontariat. Angesichts der gestiegenen Anforderungen schien ein journalistisches Hochschulstudium naheliegend, allerdings waren die traditionellen, eher auf die Theorie ausgelegten Studiengänge im Bereich Publizistik wenig geeignet.

Es galt also, neue Studienwege zu entwerfen, die die Theorie mit der Praxis verbanden und damit ein Hochschulstudium mit integriertem Volontariat waren. Die ersten Studiengänge in dieser Form wurden schließlich in Dortmund und in München angeboten. Zunächst stießen sie jedoch auf Skepsis, denn Verleger und Redaktionen befürchteten, dass es sich bei den studierten Journalisten um praxisferne Akademiker handeln könnte.

Recht schnell verwandelten sich die anfänglichen Bedenken aber in breite Zustimmung, denn das Modell, dass Studenten auf der einen Seite Volontärspraktika absolvierten und erfahrene Journalisten auf der anderen Seite Lehraufträge übernahmen, bewährte sich. Im Laufe der Zeit erweiterten die Hochschulen die Angebotspalette dann kontinuierlich. So wurden beispielsweise Aufbau-Studiengänge ins Leben gerufen, die sich an angehende Journalisten mit bereits abgeschlossenem Studium wenden, oder auch Nebenfach-Studiengänge, in denen durch die Kombination aus Journalistik mit einem anderen Studienfach gezielt Sach- und Fachwissen erworben werden kann.

Mittlerweile nutzen zahlreiche Universitäten, Fachhochschulen und auch private Bildungseinrichtungen das große Interesse an Medienberufen und bieten journalistische Ausbildungen in unterschiedlichsten Formen an. Für Berufsinteressierte ergeben sich dadurch zwar zahlreiche Möglichkeiten, allerdings sollten die Angebote sehr genau geprüft werden, insbesondere wenn es sich um kostenpflichtige Ausbildungen handelt. In diesem Zusammenhang gibt es zwei maßgebliche Kriterien.

So sollte der Studiengang zum einen in Theorie und Praxis so breit angelegt sein, dass er tatsächlich auf eine praktische Tätigkeit im Journalismus vorbereitet. Zum anderen sollte der Studiengang anerkannt sein und in der Praxis den Stellenwert einer sinnvollen und qualifizierenden Ausbildung haben.   

Der Bologna-Prozess und seine Auswirkungen

Der sogenannte Bologna-Prozess verfolgt die Absicht, Studiengänge europaweit miteinander vergleichbar zu machen. In diesem Zuge stellen auch renommierte journalistische Hochschulen ihre Abschlüsse vom Diplom oder Magister auf den Bachelor und Master um.

Die Reformen der Studiengänge sind derzeit allerdings noch ebenso wenig abgeschlossen wie die Konzeptionen oder die offiziellen Akkreditierungsverfahren. Zudem sind derzeit auch kaum Vorhersagen dazu möglich, ob Verlage, Redaktionen und andere Arbeitgeber im Bereich des Journalismus langfristig Bewerber mit Bachelor- oder mit Master-Abschluss bevorzugen werden.

Die Hochschulrektorenkonferenz stellt mit dem sogenannten Hochschulkompass eine Übersicht zur Verfügung, in der unter den Stichpunkten Journalismus, Journalistik, Kommunikation und Medien akkreditierte Studiengänge samt Bewertungen aufgeführt sind. Diesen Hochschulkompass und auch die Internetseiten der Hochschulen und der anderen Bildungseinrichtungen können und sollten an einem journalistischen Hochschulstudium Interessierte nutzen, um sich zu informieren.

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