Nebenjob als Interviewer – die verschiedenen Befragungsarten

Nebenjob als Interviewer – die verschiedenen Befragungsarten in der Übersicht

Interviews gehören zu den klassischen Darstellungsformen im Journalismus. Die meisten denken bei einem Interview aber an ein Gespräch zwischen einem Journalisten und einer anderen Person, beispielsweise einem Prominenten oder einem Augenzeugen.

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Allerdings gibt es noch eine andere Form von Interviews, nämlich Befragungen, die im Bereich der Meinungsforschung angesiedelt sind. In der Meinungsforschung geht es darum, ein Spiegelbild der Meinung zu erhalten, die zu einem bestimmten Thema in der Bevölkerung vorherrscht.

Da es aber in der Praxis kaum möglich ist, tatsächlich jeden einzelnen zu befragen, werden stichprobenartig bestimmte Personen aus verschiedenen Gruppen ausgewählt. Diese Personen werden dann unter möglichst identischen Bedingungen interviewt und allen Befragten werden die gleichen Fragen in der gleichen Form gestellt. An dieser Stelle kommen die Interviewer ins Spiel. Sie führen die Befragungen durch, während Meinungsforschungsinstitute und andere Auftraggeber zuvor die Fragebögen erarbeiten und anschließend die Befragungsergebnisse auswerten.

Durch einen Nebenjob als Interviewer lässt sich ein durchaus ordentliches Taschengeld erzielen. Besondere Qualifikationen werden dabei meist nicht gefordert, der Interviewer muss lediglich zuverlässig und gewissenhaft arbeiten, gut auf fremde Personen zugehen können und die deutsche Sprache sicher beherrschen.

Je nachdem, in welcher Form die Befragungen stattfinden, sind außerdem mitunter Computerkenntnisse notwendig. Meist erfolgt die Vergütung pro geführtem Interview in der zuvor vereinbarten Höhe.

Nebenjob als Interviewer –
die verschiedenen Befragungsarten in der Übersicht:

Die Meinungsforschung kommt immer dann zum Einsatz, wenn es darum geht, herauszufinden, was die Bevölkerung über ein bestimmtes Thema denkt. Dabei können die Befragungen einen gesellschaftlichen Hintergrund haben, beispielsweise im Hinblick auf die Politik oder die Arbeitsmarktsituation.

Die Ergebnisse von solchen Befragungen werden dann häufig in den Nachrichten, in Tageszeitungen oder auch in einschlägigen Fernsehsendungen wie politischen Talkshows veröffentlicht. Interviews werden aber auch von der Wirtschaft in Auftrag gegeben, um die Ergebnisse anschließend im Bereich der Produktentwicklung oder Werbung zu verwerten.

Damit die Stichproben Aussagekraft haben, müssen jedoch mehrere Faktoren berücksichtigt sein. So spielen die Fragen selbst eine große Rolle, aber auch die Anzahl der befragten Personen ist von Bedeutung. Aber einer bestimmten Anzahl wird übrigens von einer repräsentativen Umfrage gesprochen.

Ein weiterer Faktor ist die Methode, nach der die Befragten ausgewählt werden, und in diesem Zusammenhang wird im Wesentlichen zwischen folgenden Befragungsarten unterschieden:

  • ·         Quotenverfahren.

Das Quotenverfahren setzt voraus, dass bekannt ist, wie sich die Gruppe der Befragten oder die Bevölkerung im Allgemeinen zusammensetzt. Deshalb erfolgt hier die Auswahl der Interviewpartner anhand bestimmter, vorher festgelegter Merkmale. Zu diesen Merkmalen können unter anderem das Alter, das Geschlecht, der Bildungsabschluss, der Beruf, die Wohnsituation oder die Art des Haushalts gehören.

  • ·         Zufallsauswahlverfahren.

Das Zufallsauswahlverfahren wird auch Randomverfahren genannt. Die Grundlage für diese Befragungsart bildet die gesamte Gruppe, die untersucht werden soll, und die Interviewpartner werden nach dem Zufallsprinzip aus dieser Gruppe ausgewählt.

Der Interviewer erhält dann in aller Regel eine Liste, auf der die Namen und Kontaktdaten der zu befragenden Personen aufgeführt sind.

  • ·         Panel-Umfragen.
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Panel-Umfragen ähneln vom Grundprinzip her langfristig angelegten Studien, denn in regelmäßigen Abständen werden die gleichen Personen befragt. Das Ziel von Panel-Umfragen besteht darin, festzustellen, ob und wie sich die Ansichten und Meinungen von Personen im Laufe der Zeit ändern und welche Gründe oder Ursachen zu diesen Änderungen führen.

Die Bedingungen und die Fragen

bei einem Interview

Bei Befragungen, die im Auftrag von Meinungsforschungsinstituten und anderen Auftraggebern durchgeführt werden, kommen zwei Arten von Fragen zur Anwendung:

  • ·         Geschlossene Fragen.

Die meisten Fragen werden als geschlossene Fragen gestellt. Geschlossene Fragen sind Fragen, bei denen es nur eine begrenzte Anzahl an möglichen Antworten gibt. Ein typisches Beispiel für eine geschlossene Frage ist die Ja-oder-Nein-Frage.

Stellt der Interviewer eine geschlossene Frage, liest er die eigentliche Frage und meist auch die möglichen Antworten vor. Der Befragte entscheidet sich daraufhin für eine der Antwortmöglichkeiten.

  • ·         Offene Fragen.

Offene Fragen beantwortet der Interviewpartner in seinen eigenen Worten. Der Interviewer liest also die Frage vor und der Befragte antwortet, was ihm zu dieser Frage einfällt.

Antwortmöglichkeiten zur Auswahl gibt es dabei nicht. Um genaue und unverfälschte Befragungsergebnisse zu erhalten, versucht der Interviewer, die Antworten möglichst wörtlich und ungekürzt zu notieren.

Grundsätzlich ist das Interview eine Form des Dialogs, weist im Unterschied zu einem Gespräch aber Besonderheiten auf. So bewegt sich der Gesprächsverlauf bei einer Befragung, bei der es um Meinungsforschung geht, in einem recht engen Rahmen.

Dies liegt daran, dass sich kein echter Dialog entwickelt, denn die Fragen sind ja bereits im Vorfeld festgelegt und werden exakt nach Vorgabe abgearbeitet. Trotzdem ist eine entspannte und vertrauliche Atmosphäre erforderlich, denn eine Befragung ist kein Verhör.

Für den Interviewer ist wichtig, dass er einerseits ein guter Zuhörer ist und andererseits eine absolut neutrale Position einnimmt. Das bedeutet, er darf die Fragen und Antwortmöglichkeiten nicht kommentieren und vor allem bei offenen Fragen keine eigenen Vorschläge machen, denn dadurch könnte er die Aussagen und Angaben des Befragten beeinflussen.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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