7 Tipps für die Themenfindung

7 Tipps für die Themenfindung 

Ein Journalist oder Redakteur braucht ständig Themen für seine Beiträge. Doch selbst einem erfahrenen Profi will manchmal einfach nichts einfallen. Gut, wenn der Journalist dann weiß, wie er sich behelfen kann.

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Hier sind 7 Tipps für die Themenfindung!

Schreibt ein Journalist für ein bestimmtes Ressort, ist sein Themenspektrum zumindest ein Stück weit eingegrenzt. Manchmal bekommt er auch eine Themenvorgabe, etwa wenn eine Sonderausgabe mit einem Schwerpunktthema geplant ist.

Doch unabhängig davon, ob sich der Journalist in einem festgelegten Themenfeld bewegt oder ob er seine Themen komplett frei wählen kann, muss er die richtige Fragestellung für seinen nächsten Beitrag finden. Von einem Journalisten wird erwartet, dass er ein Gespür dafür hat, was seine Leser interessiert, bewegt oder unterhält. Aber manchmal fällt einem Journalisten einfach nichts Passendes ein. Oder ihm fehlt die richtige Idee, wie er ein Thema, über das schon oft und viel berichtet wurde, neu und anders aufarbeiten kann.

Hat der Journalist in solchen Fällen keine Liste mit Themen, die er sich im Laufe der Zeit als Reserve zusammengestellt hat, ist es gut, wenn er wenigstens weiß, wie er seine Ideensuche gestalten kann.

Und hier sind sieben Tipps dazu!

 

1. Tipp: Schwarze Bretter durchstöbern

Ob in Behörden und Vereinshäusern, bei Ämtern und Organisationen, an Schulen und Universitäten oder in Einkaufszentren und Supermärkten: An vielen Stellen finden sich Schwarze Bretter. Und diese Pinnwände bieten oft ein buntes Gemisch aus vielen verschiedenen Themen.

Dabei sind für den Journalisten keineswegs nur die offiziellen Aushänge interessant. Denn auch die inoffiziellen Mitteilungen und die Zettel von Privatpersonen können spannende Informationen enthalten und Fragestellungen aufwerfen, die den Ausgangspunkt für einen Artikel bilden können.

Der Journalist sollte Pinnwände als ruhig in seine Themensuche einbeziehen. Schließlich gewähren Anschlagblätter einen Blick darauf, was gerade angesagt ist.  

 

2. Tipp: Veranstaltungen wie Messen und Tagungen besuchen

Bei einer Messe, einer Tagung, einem Kongress, einer Ausstellung, einem Vortrag und ähnlichen Veranstaltungen kommen Personen zusammen, die sich für ein bestimmtes Oberthema interessieren. Doch auch wenn das Kernthema gleich ist, so hat doch jeder Teilnehmer oder Besucher seine eigene Sichtweise.

Ein Besucher weiß etwas anderes zu dem Thema oder beurteilt die Sachlage anders als ein zweiter und ein dritter Besucher. Wenn der Journalist das Gespräch sucht, trifft er sicherlich auf Perspektiven, die das Thema aus einer neuen Perspektive beleuchten. Nebenbei lernt er außerdem Gesprächspartner kennen, auf die er später vielleicht noch einmal zurückgreifen kann.

Im Rahmen einer Veranstaltung finden oft Diskussionsrunden statt. Auch sie bieten viel Potenzial für neue Artikel. Das gilt vor allem dann, wenn neben Experten auch ganz normale Besucher daran teilnehmen. Hier sollte der Journalist besonders aufmerksam zuhören.

Welche Fragen beschäftigen den Durchschnittsbürger? Wer hat was zum Thema zu sagen? Auf welche Fragen gibt es nur ausweichende, schwammige Antworten? Auf welche Aspekte wird gar nicht eingegangen und warum? All das kann Anhaltspunkte für interessante Artikel liefern.  

 

3. Tipp: Statistiken nutzen

Tabellen, Analysen und Statistiken sind auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt interessant. Schließlich enthalten sie nur eine Ansammlung von trockenen Daten und Zahlen. Eine Pressemitteilung wirkt da schon spannender. Denn hier sind die wichtigsten Daten bereits aufgearbeitet und um Zusatzinformationen ergänzt. Doch genau das ist ein Denkfehler.

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Auf der Suche nach neuen Themen für seine Artikel sollte sich der Journalist mit Statistiken auseinandersetzen. Wenn er in den Daten nach den kleinsten oder den größten Werten, den schwächsten oder den stärksten Veränderungen sucht, stößt er womöglich auf weitere Fragestellungen.

Wie viele Menschen wurden befragt? Nach welchen Kriterien wurden die Probanten zusammengestellt? Welche Aspekte wurden nicht berücksichtigt? Warum ergeben einige Werte keine 100 Prozent? Wenn der Journalist lernt, mit Zahlen und Daten zu spielen, wird er Anhaltspunkte für weitere Recherchen und damit für neue Artikel finden, die sich allein aus der Pressemittlung so nicht ergeben hätten.

 

4. Tipp: Andere Artikel und Beiträge auswerten

Natürlich kann ein Journalist das Rad nicht neu erfinden. Und es wird ihm kaum gelingen, nur solche Themen aufzuspüren, über die bislang noch nie in den Medien berichtet wurde. Andererseits können gerade die Artikel seiner Berufskollegen eine hervorragende Inspirationsquelle sein.

Das heißt natürlich nicht, dass der Journalist abschreiben soll. Stattdessen sollte er sich die Beiträge genau anschauen und prüfen, welche Fragen offen geblieben sind. Am besten nimmt er sich dazu einen Textmarker zur Hand und markiert alle die Stellen, die ein Warum erlauben.

Warum geht der Artikel auf einen bestimmten Aspekt nicht weiter ein? Warum kam ein Beteiligter oder ein Experte nicht zu Wort? Warum kommt der Kollegen ausgerechnet auf dieses Fazit? Wenn der Journalist die Fragen sucht, die ein Artikel nicht beantwortet, wird er auf Themen und Geschichten für neue Artikel stoßen. 

 

5. Tipp: Alltägliches aufgreifen

Im Verlauf eines Jahres gibt es unzählige Ereignisse und Anlässe, die Ausgangspunkte für interessante Beiträge sein können. Jahrestage und Jubiläen aller Art, Feste und Feierlichkeiten oder Veranstaltungen und besondere Events sind ein paar Beispiele.

Der Journalist kann solche Ereignisse aufgreifen und aus anderen Blickwinkeln beleuchten. Auf diese Weise liefert er seinen Lesern spannende Zusatz- und Hintergrundinformationen zu Themen, die nah an ihrem Alltag sind. Oder er rückt scheinbar Selbstverständliches in ein neues Licht.

 

6. Tipp: Im Ausland umschauen

Zeitungen und Zeitschriften gibt es nicht nur im deutschsprachigen Raum. Und bestimmte Themen sind in Deutschland oder in der EU vielleicht keine aktuelle Schlagzeile wert, für die Leser aber trotzdem durchaus interessant oder von Bedeutung. Der Journalist sollte deshalb auch einmal über den Tellerrand hinausblicken. Worüber berichten die ausländischen Kollegen?

Wie gehen sie mit einem Thema um? Begegnen die Leser hierzulande ähnlichen Fragestellungen und Problematiken? Gibt es im Ausland Trends, Entwicklungen oder Lösungswege, die interessante Impulse liefern könnten?

Es müssen übrigens gar nicht immer wichtige politische, wirtschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Themen sein. Vielleicht stößt der Journalist einfach auf einen skurrilen, außergewöhnlichen oder amüsanten Sachverhalt oder auf ein kaum bekanntes Fleckchen Erde. Die Leser wissen auch unterhaltsame Beiträge zu schätzen!

 

7. Tipp: Tiefer ins Internet eintauchen

Das Internet ist zu einem unverzichtbaren Medium für die Recherche und die Themensuche geworden. Um das Potenzial des Internets auszuschöpfen, sollte sich der Journalist aber die Mühe machen, tiefer einzutauchen. Die großen, namhaften Suchmaschinen liefern zwar jede Menge Ergebnisse.

Doch diese Ergebnisse erscheinen deshalb so weit vorne, weil die Webseiten für Suchmaschinen optimiert sind. Das gilt für die Ergebnislisten von allgemeinen Suchmaschinen ebenso wie für Spezialsuchmaschinen.

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Möchte der Journalist neue Informationen aufspüren und Themenideen finden, sollte er tiefer graben. Foren, Newsletter, Mailinglisten oder kleine, unscheinbare Blogs zu Fachthemen sind Beispiele für Quellen, die weitaus interessante Informationen und Anregungen liefern können als die suchmaschinenoptimierten Webseiten, die ganz vorne in den Listen stehen.

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Hier schreiben Wolfgang Stocker, freier Journalist, Sabine Lankmann, - Inhaberin Medienagentur, Heiko Rieder, 44 Jahre - Journalist und Christian Gülcan - Inhaber Artdefects Media Verlag (2009 Presseausweis/ DJV) und Ferya Gülcan - Inhaberin Onlinemedien-Agentur. Wir möchten Wissenswertes über die Pressearbeit und Journalismus vermitteln, sowie einen Überblick über die Medienlandschaft in Deutschland geben.

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